Deggendorf/Zwiesel
Zwieselerin ersticht Ehemann mit Schraubenzieher: "Es war Reflex"

30.11.2015 | Stand 18.09.2023, 0:47 Uhr

Eine 47-Jährige aus Zwiesel steht in Deggendorf vor Gericht (hier mit Verteidiger Ronny Raith). Sie soll ihren Ehemann kurz nach der Hochzeit aus Eifersucht mit einem Schraubenzieher getötet haben. − Foto: Roland Binder

Wegen Mordes an ihrem Ehemann nur wenige Monate nach der Hochzeit steht seit Montag eine 47 Jahre alte Frau aus Zwiesel (Landkreis Regen) in Deggendorf vor Gericht. Zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht räumte die Frau am Montag zwar die Tat ein, bestritt aber, dass sie ihn töten wollte. "Ich wollte ihn nicht ernsthaft verletzen, es war ein Reflex", gab sie an.

Etwa eine Stunde lang äußerte sich die Angeklagte zu den Geschehnissen, die sich im Mai in einem Mehrfamilienhaus in Zwiesel abspielten. Ein erster Zeuge widersprach der Darstellung der Angeklagten. Diese habe ihm gesagt, sie hoffe, "dass er stirbt".

Laut Anklage hatte die Frau drei Monate nach der Hochzeit aus Eifersucht erst mit einem Phasenprüfer und dann mit einem Messer auf ihren deutlich jüngeren Ehemann eingestochen. Laut Obduktionsbericht hatte die Messerklinge das Brustbein des Mannes durchstoßen. Das 31 Jahre alte Opfer war nach der Attacke im Mai noch blutüberströmt ins Treppenhaus geflüchtet und hatte eine Nachbarin alarmiert. Die Einsatzkräfte konnten das Leben des Mannes aber nicht mehr retten.

Das Urteil wird am 7. Dezember erwartet. Die Angeklagte ist einschlägig vorbestraft. Vor zehn Jahren wurde sie wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Sie hatte ihren damaligen Lebenspartner mit einem Messer angegriffen und verletzt.

− mel/dpa

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