Es hätte ein Tag sein sollen, an dem mehrere mutmaßlich involvierte Zeugen endlich Klarheit in die Umstände von Lisa H.s Tod bringen.
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Geladen war der Bruder von Dominik R. und sein bester Freund - außerdem die beste Freundin des Opfers. Die beiden besten Freunde waren zur Tatzeit selbst ein Paar und wurden wegen uneidlicher Falschaussage im ersten Prozess bereits verurteilt. Stattdessen brachte auch der sechste Verhandlungstag im Mordprozess gegen Dominik R. vor dem Landgericht Deggendorf nur mehr Widersprüche hervor.
Aus Zeitgründen lud die Kammer den für den Nachmittag angesetzten Bruder aus. Und auch der beste Freund stand plötzlich nicht mehr auf der Zeugenliste. Von den drei angekündigten Zeugen sagte nur die beste Freundin von Lisa H. aus - knapp drei Stunden. In gebückter Haltung betrat sie den großen Sitzungssaal, begleitet von ihrem Anwalt und einer sozialpsychologischen Familienhelferin. Die sollte die Zeugin später auch noch brauchen, als das Gericht eine Pause machen musste, weil die junge Frau in Tränen ausbrach.