Plattling/Straubing
Straubing kontert Plattling im Streit um Halt auf neuer ICE-Verbindung

12.07.2018 | Stand 18.09.2023, 2:56 Uhr

Ab 2019 plant die Deutsche Bahn eine umsteigefreie ICE-Verbindung von Wien über Nürnberg nach Berlin. Ein Halt soll dabei in Straubing und nicht am Eisenbahnknotenpunkt Plattling sein. Daran entzündet sich nun ein Streit nicht nur zwischen den beiden Städten. − Foto: dpa

Droht hier ein Dauerstreit nicht nur zwischen zwei Städten, sondern sogar zwischen mehreren Landkreisen? Das Potenzial dafür scheint das Thema jedenfalls zu haben. Es geht um die neue ICE-Strecke zwischen Wien und Berlin, die die beiden Hauptstädte ab 2019 umsteigefrei und besonders schnell verbinden soll. So weit, so gut. Der Stein des Anstoßes: Als einziger Halt zwischen Passau und Regensburg hat die Bahn Straubing und nicht den Knotenpunkt Plattling eingeplant. Diese Entscheidung nicht nur bei Bürgermeister und Stadtrat in Plattling für Ärger und Unverständnis gesorgt, auch die Landräte aus Deggendorf, Dingolfing-Landau und Regen haben sich in einem gemeinsamen Protestbrief an die DB und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gewandt.

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Einen Tag später kommt nun die Retourkutsche aus Straubing: In einer Pressemitteilung schießt Josef Laumer (CSU), Landrat Straubing-Bogen, gegen seine Amtskollegen Christian Bernreiter (CSU), Heinrich Trapp (SPD) und Rita Röhrl (SPD) und kündigt "vollste Unterstützung" für Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) an. "Wir sind hier nicht bei einer Casting-Show der Städte", so Laumer, der sich damit gegen die von den drei Landräten und auch Staatsminister Bernd Sibler ins Spiel gebrachte Testphase nicht nur für den Halt Straubing, sondern auch für Plattling, verwahrt.

Die Argumentation des Straubinger Landrats und von Oberbürgermeister Markus Pannermayr ist eindeutig: Ein ICE-Halt für das Oberzentrum und die aufstrebende Universitätsstadt Straubing sei schon lange überfällig und man habe jahrelang dafür gekämpft. Wie die Deutsche Bahn argumentieren auch die Straubinger Politiker, dass Plattling mit dieser Entscheidung nichts weggenommen würde, da es sich bei der neuen ICE-Strecke mit einem Schnellzug pro Tag und Richtung um ein zusätzliches Angebot handele. "Daraus ergibt sich kein Nachteil für Plattling", so Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern. Plattling bleibe weiterhin Halt der zweistündlichen ICE-Züge nach Frankfurt und Wien, teilweise bis nach Dortmund und Hamburg.

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