Zum 25. Mal lud die Trachtenblaskapelle Pfarrkirchen zu ihrem Jahreskonzert die Gönner und Kenner der Musik in die Aula des Gymnasiums ein. Nachwuchs-, Jugend- und das Sinfonische Blasorchester zeigten allerhöchste Qualität an musischer Ausbildung.
So mystisch und vernebelt das Thema auch war, so klar und treffsicher waren die einzelnen Töne des Orchesters. Das Publikum belohnte mit schier nicht mehr enden wollendem Applaus und eingeforderten Zugaben.
"Es sind Stücke dabei, da muss man echt zuhören", erklärte Hildegard Schwarz, die selber im Jugendorchester mit der Posaune saß, vor Konzertbeginn ihrer Freundin. Schwarz legte vor kurzem das Bronzeabzeichen erfolgreich ab und gesteht, dass sie sich schon sehr freue, bald bei den "Großen" dabei sein zu dürfen. "Die Auswahl der Stücke finde ich bombig", so Schwarz und macht die Freundin neugierig.
Nachwuchs zeigt sein Können
Mit "The Lord of the Rings", "Castles and Dragons" und "The Phantom of the Opera" zeigte das Jugendorchester sein Können. Querflöte, Klarinette, Trompete, Tuba, Waldhorn, Tenorhorn, Posaune und Schlagwerk folgten der Stabführung von Dirigentin Hannah Schwarz gekonnt im Takt.
50 Musiker fasste die Bühne zusammen mit Dirigentin Lea Schwarz und ihrem Sinfonischen Blasorchester. Julian Dorfner und Fabian Prinz führten mit Witz und Charme gekonnt durchs Programm. Zusätzlich waren die beiden am Tenorhorn zu hören. Der Auftakt des Sinfonischen Blasorchesters begann mit "Procession of the Sorcerers", einer von Robert Buckley inszenierten Prozession im mittelalterlichen Stil, welche von Magiern, Drachen und Feen die gemeinsam Richtung Merlins Schloss ziehen erzählte.
In "La Tregenda", ein von Puccini komponiertes Intermezzo aus der Oper La Villi geht es um einen Mann, welcher seine Frau verlässt. Daraufhin stirbt sie an gebrochenem Herzen und verwandelt sich zu einem Geistermädchen. Der Herzensbrecher dagegen wird von verkleideten Feen verführt und muss bis zu seinem Tod tanzen. Schwungvoll hüpfende Melodien, die von Brian Beck für das Blasorchester arrangiert wurden. "Fühlen Sie die verzweifelten Gedanken des Mannes?", fragte der Sprecher scherzhaft das Publikum.
Mit einem energiegeladenen Stück, das zwischendurch von orientalischen Passagen ergänzt wurde, ging es aus der Pause schwungvoll weiter. "Stellen Sie sich einen Zeitsprung in die Mitternacht vor", lud Julian die Zuhörer im Saal ein. Das passende Stück: "Midnight Dancer", das mit zwölf Glockenschlägen eingeleitet wurde. Luigi die Ghisallo wagte den Versuch, ein von Rock stilistisch geprägtes Lied zu komponieren, welches eine Musical Atmosphäre auch mit dem Blasorchester einfängt.
Zum Abschluss entführte das Blasorchester die Gäste in die arabische Kultur mit all ihrer Vielfalt. Sie boten ein musikalisches Arrangement von Johnni Vison, bestehend aus vier Titeln bekannter Filmmusik. "Friends like me", "Prinz Ali", "A whole new World" und Arabien Nights". "Glück gehabt, eine Zugabe haben wir noch für Sie", scherzte der Julian Dorfner wieder, als der Applaus nicht enden wollte. Der Hexenbannermarsch beendete das Jahreskonzert der Trachtenblaskapelle Pfarrkirchen.
Eine zweite Chance, das Jahreskonzert zu besuchen, gab es am Sonntagnachmittag. Da zeigte sich auch das Nachwuchsorchester mit "The Legend of Castle Armagh" und "Game of Thrones".
Nach den musikalischen Klängen ließ Vorstand Thomas Eiglsperger es sich nicht nehmen, einige seiner Drahtzieher im Verein zu ehren. Mit den Geschwistern Hannah, Jonas und Lea Schwarz sowie Monika Fürstberger kann der Trachtenverein auf vier bestens ausgebildete Dirigenten zugreifen. Rosmarie Dorfner sorgt mit der musikalischen Früherziehung für geeigneten Nachwuchs.
Dann gibt es noch den Rainer Hirsch. Vor 25 Jahren hatte er die musikalische Früherziehung in die Wege geleitet und ein Probenwochenende eingeführt. "All das haben wir erst durch Dich kennen gelernt", betont der Vorstand und lobt: "Du bist ein guter Musiklehrer seit 25 Jahren". Eiglsperger selber war einer der Ersten, die vor 25 Jahren auf der Bühne standen, als Rainer Hirsch das Jahreskonzert des Blasorchesters im Trachtenverein einführte. Weitere Musiker des ersten Konzertes saßen nach 25 Jahren noch zusätzlich im Orchester.
"Es war eine harte Zeit", erinnerte Hirsch sich. Im Dachboden des Caritasheimes im Spitalhof war das Orchester untergebracht. "Wir haben ganz langsam begonnen mit etwa 20 Leuten", erzählt Rainer Hirsch. Das erste Konzert sei im Kolpingsaal gewesen. Besonders freue Hirsch, dass die Jungen weiter machen, die Musik selber in die Hand nehmen. "Musik schweißt zusammen", betont der Gründer des Jahreskonzertes und findet Zustimmung aus seinen Reihen.
Eiglsperger ließ es sich nicht nehmen, allen Mitwirkenden ordentlich zu danken. Dies richtete er an die Stadt Pfarrkirchen, vertretend Bürgermeister Wolfgang Beißmannn, der VR-Bank für das Noten-Sponsoring, Manuela Brandl von der Firma Millenium Visions für Dekoration, dem Gymnasium für die herzliche Aufnahme, allen Zauberfeen vor und hinter der Bühne, Musikern und Dirigenten und nicht zuletzt den Besuchern.
