Pöbelnde Fans und Bier in der Trinkflasche: Bischofsmaiser Vorstand entschuldigt sich

08.06.2015 | Stand 18.09.2023, 22:35 Uhr

Viele verhielten sich fair, doch ein kleiner Teil der Bischofsmaiser Fans pöbelte über 120 Minuten – zum Ärger des eigenen Vorstands und der Waldkirchener. − Foto: Escher

Wüst beschimpfen, ohne Pause pöbeln und Bier in die Trinkflasche kippen: Ein Teil der Bischofsmaiser "Fans", sofern man sie so nennen darf, zeigte sich am Sonntag beim 4:5 n.E. gegen den TSV Waldkirchen um den Kreisliga-Aufstieg von seiner schlechtesten Seite. Einen Tag danach bittet der Bischofsmaiser Vereinsvorsitzende Alfons Schropp die Waldkirchener um Entschuldigung.

Das war passiert: Die Anhänger des SV Bischofsmais waren am Sonntag in Zenting in der Überzahl. Es war nicht die Lautstärke ihrer Schlachtgesänge, sondern deren Inhalt, die betroffen machen. Mit Unverständnis reagierten viele auf die Beleidigungen, mit denen jeder einzelne TSV-Spieler schon bei der Bekanntgabe der Aufstellungen überzogen wurde ("Ar......ch"). Nahezu die gesamten 120 Minuten wurde gepöbelt. Die TSV-Verantwortlichen zeigten sich nach Spielende jedenfalls entsetzt.

"Ich kann mich nur entschuldigen. Ich verurteile, was da passiert ist. Es waren zwei bis drei Personen, die dauernd das Megafon in den Händen hatten und sich – wohl bedingt durch ihren Alkoholkonsum – von unserer Seite nicht beruhigen ließen. Ich weiß bereits, wer das war und es wird entsprechende Konsequenzen geben, die ich am Montag-Abend mit dem 2. Vorstand durchsprechen und am Samstag bei der Abschlussfeier bekannt geben werde. Schon bei den Mannschaftsaufstellungen haben sie die Waldkirchener ganz übel beschimpft. Ich hatte meinen zehn Jahre alten Sohn dabei! Sowas geht überhaupt nicht! Da stehst da wie… was weiß ich. Ich habe versucht, Einfluss zu nehmen, aber mit denen ließ sich nicht streiten. Nochmal: Es tut mir Leid, was passiert ist und ich kann mich beim Verein, den Spielern und allen Fans, die ein tolles Relegationsspiel genießen wollten, nur entschuldigen", sagt SVB-Vorstand Alfons Schropp, dem der Vorfall hörbar peinlich ist. Erst am Freitag sei er aus dem Krankenhaus entlassen worden, weshalb er nicht die nötige Kraft gehabt habe, den Gesängen ein Ende zu bereiten.

Die überwiegend jungen Waldkirchener Spieler behielten trotz allem die Nerven und gaben die Antwort auf spielerische Weise. Das Lob der sportlichen Leitung des TSV galt aber auch den eigenen Fans, die sich nicht von den Bischofsmaiser Pöbeleien hätten anstecken lassen. Dass man am Ende gemeinsam feiern durfte, war für alle im TSV-Lager der schönste Lohn, meinte Abteilungsleiter Fabian Bauer.

Was ihm dennoch besonders sauer aufstieß: Ein SVB-Fan schüttete Bier in eine Trinkflasche, die sich TSV-Stürmer Sebastian Binder kurz zuvor an der Seitenauslinie platziert hatte. Diesen Vorfall bestätigte SV-Vorstand Schropp, dessen Sohn die Aktion gesehen und ihm davon berichtet hatte. "Ein unglaublicher Vorgang", sagt Waldkirchens Sportleiter Bauer.

Nach einer insgesamt fair geführten Begegnung ließ eine SVB-Fan-Gruppe ihrem Frust mit Hilfe von Pyrotechnik freien Lauf. Andererseits waren aus dem SVB-Lager durchaus faire Stimmen zu vernehmen, die den Waldkirchener Sieg als verdient anerkannten.

− kl/sli