Man ist schon drin in der Stadthalle 2 – und steht doch vor der Fassade eines Theaters aus der Barockzeit. Betritt man es, kann man nicht nur im Parkett Platz nehmen, sondern auch einen Blick auf die Logen werfen – dort wird allerdings wohl nie ein Mensch auf den Stühlen zu sehen sein. Dennoch nahezu perfekt ist die Illusion, in einem alten Gemäuer zu sitzen – dabei ist man doch eigentlich im modernsten Veranstaltungsraum der Stadt.
Die Wände des barocken Theaters sind tatsächlich bedruckte Vorhänge, die sich über ein Schienensystem an der Decke zum "Raum im Raum" zusammenziehen lassen. Macht man sie wieder auf, ist das Innere der Stadthalle 2 wieder komplett frei. Die Bühne der Halle ist ohnehin so variabel, erklärt Stadthallen-Geschäftsführer Andreas Hille, dass sie sich ohne weiteres an der richtigen Stelle und in der gewünschten Größe und Höhe aufbauen lässt. Im Zuschauerraum davor haben bis zu 400 sitzende Besucher Platz.
Das barocke Theater war einmal ein Messestand einer Beleuchtungsfirma, erzählte OB Christian Moser bei einem Pressetermin, zu dem auch die Mitglieder des Kulturbeirats eingeladen waren. Weil die Stadt einen Veranstaltungsraum mit genau dieser Zwischengröße gut gebrauchen kann, habe man der Firma das berocke Theater abgekauft und musste an dessen Abmessungen nur wenig verändern. Christian Moser könnte sich nun darin auch Hochzeitsfeiern vorstellen, Kulturamtsleiterin Sabine Saxinger denkt an einen venezianischen Karneval. Die Ersten, die dort auftreten, sind am Sonntag, 29. April, die Mädchen der Ballettschule Heim.
− kw
Mehr darüber lesen Sie am Donnerstag, 26. April, in der Deggendorfer Zeitung.
