Dingolfing
BMW, THD und b-plus forschen gemeinsam für das Zukunfts-Auto

07.11.2019 | Stand 18.09.2023, 4:06 Uhr

Die Messtechnik zum autonomen Fahren erklärt Dr. Niklas Fichtmüller, Leiter Gesamtfahrzeug und Qualitätsmanagement bei BMW Dingolfing, Wissenschaftsminister Bernd Sibler an einem Testfahrzeug. (Foto: BMW)

Mit dem BMW Group Werk Dingolfing, der Technischen Hochschule Deggendorf und der Deggendorfer Firma b-plus bündeln drei regionale Partner für das Autonome Fahren ihre Kräfte. Im Rahmen des Forschungsprojekts "iAATG" entwickeln sie innovative Methoden zur Absicherung hochautomatisierter Fahrfunktionen. Gefördert wird das auf drei Jahre angelegte Zwei-Millionen-Euro-Projekt vom bayerischen Wirtschaftsministerium mit mehr als 800.000 Euro.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler sowie die Amtschefin des Wirtschaftsministeriums, Dr. Sabine Jarothe, zeigten sich beim offiziellen Projektstart bei BMW in Dingolfing überzeugt vom Erfolg der Kooperation. Anlass für die Forschung ist der für 2021 geplante Produktionsstart des BMW iNext im Werk Dingolfing. Der iNext ist nur vollelektrisch unterwegs, sondern soll auch bei Schlüsseltechnologien wie E-Mobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren neue Maßstäbe setzen. Das wiederum ist auch eine Herausforderung für den Hersteller, der seine Produktionsprozesse entsprechend innovativ anpassen muss.

Die entwicklungsseitige Absicherung einzelner Bauteile oder Fahrzeugfunktionen erfolgt dabei auf dem Autonomous Driving Campus von BMW in Unterschleißheim. Sie wird ergänzt durch die systematische Anlauf-Absicherung auf Gesamtfahrzeug-Ebene im Produktionswerk Dingolfing. Grund: Hier steht eine deutlich größere Zahl und Vielfalt an Fahrzeugen für Tests und Prüfungen zur Verfügung.

Diese drei Ansätze werden verfolgt

Konkret werden drei Ansätze verfolgt. Zum einen wird eine Vielzahl von Fahrzeugvarianten und Ausstattungsoptionen des iNext – von der Farbe des Fahrzeugs bis zum Reifenprofil – betrachtet und auf mögliche Wechselwirkungen etwa mit der Sensorik hin analysiert. Die THD bringt dafür Algorithmen auf Basis künstlicher Intelligenz zum Einsatz, die in der Lage sind, relevante Muster in großen Datenmengen zu erkennen, erklärte Prof. Thomas Limbrunner von THD. Künstliche Intelligenz helfe also bei der Identifikation und Analyse möglicher Funktionseinschränkungen.

In einem zweiten und dritten Teilprojekt geht es neben der Analyse auch darum, innovative Testmethoden zu entwickeln. So ist eine "Testbox" geplant, deren Elektronik dem Auto bestimmte Szenarien, wie etwa ein Hindernis auf der Straße, vorspielt. So könnten auch seltene Situationen erzeugt und Reaktionen und Funktionsweisen des Autos effizient überprüft werden, erklärt b-plus Projektleiter Bernhard Pfeffer die Aufgabe. Ähnliche Testverfahren sollen auch entwickelt werden, um zu kontrollieren, dass hochautomatisiert fahrende Fahrzeuge Informationen aus der Cloud des Herstellers – etwa Verkehrs- oder Wetterhinweise – adäquat verarbeiten und wie gewünscht reagieren.

− pnp

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