Berufungsverfahren läuft
Holzfreyung hofft, Jandelsbrunn bangt: Meister-Entscheidung in der A-Hauzenberg durch Sportrichter?

10.05.2024 | Stand 10.05.2024, 12:41 Uhr

Der sofortige Wiederaufstieg des SSV Jandelsbrunn um Coach Andreas Schneiderbauer (rotes T-Shirt) ist eigentlich nur mehr Formsache – und dennoch ziemlich kompliziert vor dem vorletzten Spieltag. − Foto: Kaiser

Eigentlich ist die Ausgangslage in der A-Klasse Hauzenberg einfach: Der SSV Jandelsbrunn braucht noch einen Punkt zum Gewinn der Meisterschaft. Am Samstag in Nottau (Beginn 16 Uhr) soll dieser erobert werden. Eine Meisterparty wird es aber selbst bei einem Sieg wahrscheinlich nicht geben, wie Fußball-Abteilungsleiter Gerhard Seibold auf Nachfrage sagt.

Wie er und der Vorsitzende des niederbayerischen Bezirkssportgerichts, Josef Heckner, der PNP bestätigten, läuft im Hintergrund eine Berufung der SG Breitenberg/Sonnen II gegen das Kreissportgerichtsurteil vom 17. April, das den Sieg der SG gegen Jandelsbrunn vom 30. März (2:0) wegen unzulässiger Spielereinsätze annullierte. Jandelsbrunn bekam die drei Punkte zunächst zugesprochen, jetzt könnten die Bezirkssportrichter anders entscheiden. Der Vorsprung des SSV auf Verfolger Holzfreyung würde auf zwei Punkte zusammenschmelzen.

Der Fall wird zeitnah verhandelt, versichert Heckner. Allerdings nicht mehr vor dem vorletzten Spieltag, so dass die Jandelsbrunner bei einem Punktgewinn in Nottau nur vorläufig als Meister feststehen. Außer die DJK Holzfreyung gewinnt parallel nicht in Erlau (Anstoß 15 Uhr). Ein Ausrutscher des Verfolgers würde alle Zweifel unabhängig von Richterspruch und Ausgang des Jandelsbrunner Spiels beseitigen. Allerdings eher unwahrscheinlich, das Hinspiel gewann die DJK gegen die Bezirksliga-Reserve mit 7:0.

Dementsprechend rechnet in Jandelsbrunn noch keiner mit einer Meisterfeier, wenngleich dieses Wochenende das Dorffest in der Gemeinde stattfindet und ideale Voraussetzungen für freudetrunkene Fußballer herrschten. „Es hilft leider nicht, wir müssen warten“, sagt Gerhard Seibold, der berichtet: „Die Spieler haben schon kurz den Kopf hängen lassen, als sie von der Berufung erfahren haben.“ Allerdings halten sie weiterhin die Trümpfe in der Hand: Gewinnt der SSV in Nottau und das Saisonfinale gegen Haag/Hauzenberg II (Sonntag, 19. Mai, 14 Uhr), können Holzfreyung und Sportrichter die Jandelsbrunner Meisterschaft nicht verhindern. Seibold ist felsenfest davon überzeugt: „Wenn wir so spielen, wie zuletzt, dann ist es ganz schwer uns zu schlagen“, weiß der 48-Jährige.

„Der betreffende Paragraf ist verwirrend“



In der Theorie ist jedoch wieder vieles möglich. Bestätigt das Bezirkssportgericht das Urteil aus erster Instanz, werden die SSV-Fußballer um Trainer Andreas Schneiderbauer unter der Woche feiern können. Im aus Jandelsbrunner Sicht ungünstigsten Fall, rutscht der SSV vor dem Saisonfinale am Pfingstsonntag sogar auf Platz 2 ab. Dann nämlich, wenn der Tabellenführer in Nottau verlieren sollte, Holzfreyung parallel punktet und die Sportrichter dem SSV die 2:0-Wertung wieder rückgängig machen. Das gilt zumindest als nicht ausgeschlossen. Sportrichter Josef Heckner ließ sich gegenüber der PNP keine Einschätzung entlocken, gestand aber: „Der betreffende Paragraf ist schon verwirrend.“ Er werde sich intensiv mit seinen Kollegen besprechen müssen, um eine Entscheidung zu treffen. Die betroffenen Vereine haben ausführlich ihre Interpretation des Paragrafen 34 der BFV-Spielordnung geschildert, nun haben die Bezirkssportrichter das Wort. Aus einer vermeintlich eindeutigen Ausgangslage im Titelrennen ist eine ziemlich komplizierte Angelegenheit geworden.


25. Spieltag / Samstag, 13 Uhr: Oberdiendorf II – Wegscheid (Hinspiel 1:3); 15 Uhr: Obernzell-Erlau II – Holzfreyung (0:7); 16 Uhr: Nottau – Jandelsbrunn (0:0); 17 Uhr: SG Haag/Hauzenberg II – Wildenranna (3:3); Sonntag, 15 Uhr: Gottsdorf – Waldkirchen II (2:1); 17 Uhr: Eberhardsberg II – Kropfmühl (3:4); spielfrei: SG Breitenberg/Sonnen II.