Favorit setzt sich durch
Tacherting gewinnt in Hammerau 2:1 – „Club“-Abstiegskampf biegt auf die Zielgerade ein

10.05.2024 | Stand 10.05.2024, 11:22 Uhr

Hammeraus Sebastian Böhm (links) im Laufduell mit Tachertings Daniel Hohenberger. − Foto: Bittner

Die vier Spiele andauernde Serie ohne eigenes Tor konnte der FC Hammerau zwar beenden, gegen den favorisierten SV Linde Tacherting reichte das allerdings nicht zum sehnlich erwarteten Sieg. Durch das 1:2 im Nachholmatch des 22. Spieltags der Fußball-Kreisliga 2 unter der Woche wird der Abstiegskampf des „Clubs“ wohl bis zum letzten Spieltag – daheim ausgerechnet ein Derby gegen Aufstiegsaspirant TSV Bad Reichenhall – anhalten.

In Ermangelung von Offensivkräften beorderte FC-Coach René Pessler seinen Abwehrchef Andi Högler als Solostürmer ganz nach vorn, diese Lösung hatte er grundsätzlich schon im Winter im Kopf und bereits getestet. Rechtsverteidiger Daniel Götzinger gab neben dem laufstarken Kapitän Manuel „Speedy“ Weiß, der nicht ganz fit ist, einen zentralen Mittelfeldspieler. Als erst 100 Sekunden im strömenden Regen rum waren, gab Högler einen ersten zaghaften Schuss aus zwölf Metern ab, Gäste-Keeper Maximilian Habereder hatte damit keine Probleme (2.).

Sebastian Böhm vergibt erste Top-Gelegenheit

Die erste Top-Gelegenheit vergab drei Minuten drauf Sebastian Böhm völlig frei aus zehn Metern knapp links vorbei, nachdem Högler die Kugel von der Torauslinie zurück in die zentrale Box gebracht hatte (5.). Der Ex-Freilassinger war auch jener Akteur, der die nächste gute Chance verbuchte: Diesmal parierte Habereder einen Zwölf-Meter-Drehschuss mit einer Hand zur Ecke (19.). Gegenüber musste Markus Hirmke erstmals ernsthaft werden, per reflexartiger Fußabwehr rettete der Gastgeber-Tormann gegen Manuel Karlstetter (22.).

Die gefälligen, aber nicht zwingend genug auftretenden Gastgeber fingen sich gegen die etwas zielstrebiger agierenden Linde-Kicker – dennoch überraschend – das 0:1. Karlstetter schoss aus bereits spitzem Winkel, Alexander Randlinger fälschte die Kugel mit dem Rücken zum Tor noch entscheidend mit der Hacke ins lange Eck ab, so dass Hirmke verdutzt keine Abwehrmöglichkeit mehr hatte (31.). Tacherting hätte vor der Pause durchaus erhöhen können, Fabian Redwitz packte einen 20-Meter-Kracher aus, den Hirmke stark zur Seite abwehrte, den Nachschuss setzte Karlstetter deutlich vorbei (38.). Kurz drauf zeigte Hammerau seinen besten Angriff bis hierhin: Weiter Ball von Stefan Galler in die Spitze, Stefan Eisenreich erkämpfte das Leder im Laufduell mit Simon Hermann gerade noch vor der Torauslinie, Rückpass auf den sofort aus 14 Metern fulminant abziehenden Högler – haarscharf drüber (40.).

Die erste Szene nach dem Seitenwechsel gehörte Tacherting, Redwitz schoss vom Strafraumende Zentimeter drüber (46.). Ab Minute 50 fand Hammerau vor rund 70 Zuschauern immer besser in die Partie. Bedingt vor allem durch die Einwechslung von Mittelfeldass Philip Hosp, der nach seiner schweren Verletzung auf dem besten Wege zurück zur alten Form ist. Das Konter-0:2 zog den Hausherren dann natürlich etwas den Zahn: Der bei Zuspiel in die Tiefe mit einem Bein im Abseits befindliche Hermann gab zur Mitte, aus dem Gewühl kam Moritz Präpasser zum erfolgreichen Abschluss (57.).

Hammerau beißt sich weiter rein

Hammerau biss sich weiter rein, blieb gefällig, aber kaum zwingend. Gefährlicher trat der Tabellensiebte von der Alz auf, Daniel Hohenberger scheiterte mit einem strammen Versuch aus 16 Metern am stark mit beiden Fäusten klärenden Hirmke (65.). Im Gegenzug hätte der eingewechselte Andi Lapper die starke Vorarbeit von Högler direkt nehmen können und müssen, legte sich die Kugel aber nochmal vor, weswegen sein noch gestörter Abschluss zu wenig Kraft bekam und hauchzart am rechten Pfosten vorbeistrich (66.). Jetzt ging’s rauf und runter, Redwitz köpfte völlig freistehend, Hirmke parierte einmal mehr (69.). Fünf Minuten später belohnten sich die Gastgeber für das couragierte Auftreten mit dem 1:2-Anschluss (74.): Nach einem Steilpass von Daniel Götzinger rutschte Habereder die Kugel auf dem nassen Geläuf durch, Eisenreich war zur Stelle und spitzelte das Spielgerät ins lange Eck.

Alles war wieder offen, aber Hammerau konnte nicht mehr liefern. Eisenreich musste verletzt runter (80.), Tachertings Alexander Oberhauser sah wegen Meckerns Gelb-Rot (90.).

− bit