FF Zenting feiert 150-jähriges Jubiläum
Dreifaches Bitten für dreifache Weihe

09.05.2024 | Stand 09.05.2024, 11:00 Uhr
Petra Uhrmann

Strahlende Gesichter: Die Zentinger Feuerwehrler freuen sich mit Fahnenmutter Petra Graf (Mitte) und Schirmherr Dirk Rohowski (r.) auf die dreifache Fahrzeugweihe beim 150-jährigen Jubiläum im Juli. − Foto: Feuerwehr.

Ein 150-jähriges Jubiläum inklusive einer dreifachen Fahrzeugweihe – gleich vierfachen Grund zu feiern hat damit die Zentinger Feuerwehr heuer im Juli. Diesem rauschenden Fest voran ging nun ein nicht minder „intensives“ dreifaches Patenbitten – am vergangenen Wochenende bemühten sich die Wehrler um Fahnenmutter, Schirmherr und Patenverein.

Nachmittags fuhr die Wehr mit dem kompletten Fuhrpark – inklusive dem liebevoll geschmücktem alten Spritzenanhänger- zum Vollath-Hanse-Haus, an dessen Hoftor höflich geklopft wurde. Empfangen von Fahnenmutter Petra Graf und Bürgermeister Dirk Rohowski trug erster Vorstand Ralf Blitz mit Gedichten die Bitten der Wehr vor: „Umrahmt von jedem Feuerwehrmann, sollst du anführn unser Feuerwehr-Fahn“, wurde Petra Graf gebeten, die Fahnenmutterschaft für das Jubiläum zu übernehmen. „Die Schirmherrschaft is für uns a große Ehr, dafür bedankt se die gesamte Zentinger Wehr“, sollte Bürgermeister Rohowski dazu bringen, als Schirmherr zu fungieren.

Ganz ohne Aufgaben ging aber freilich beides nicht



So mussten sich die Wehrler unter anderem im „Feuerwehrhelm-Scheiben“ beweisen. Mit dem Auswerfen eines Schlauches sollte dabei eine Pyramide aus alten Feuerwehrstahlhelmen getroffen werden. Fingerspitzengefühl wurde benötigt, um sechs Eier heil durch einen B-Schlauch zu lotsen und als besonders trickreich erwies sich das Löschen einer Feuerschale: Musste das Wasser doch mit alten Stahlhelmen transportiert werden – die über mehrere Lüftungslöcher verfügen. Zur vollsten Zufriedenheit von Fahnenmutter und Bürgermeister konnten jedoch alle Hürden überwunden werden – und die Fahnenmutter- und Schirmherrschaft wurden zugesagt.

Ein eigenes Gedicht für die Ranfelser Wehr



Gemeinsam ging es dann weiter nach Ranfels, dem Wunsch-Patenverein in spe. Angeführt von der Zentinger Blaskapelle zogen die Feuerwehrler vom Gerätehaus zur Wirtin, wo sie von den Ranfelser Kameraden bereits erwartet wurden. Auf einem Holzscheit kniend baten sodann die Vorstände, Kommandant, Fahnenmutter und selbst der Schirmherr um die Patenschaft – welche vorerst nicht erhört wurde. Denn auch die Ranfelser hatten selbstverständlich zahlreiche Aufgaben für die Zentinger vorbereitet: Es galt Saugschläuche blind zu koppeln, zu viert auf Brettln gehen, einen Löschangriff mit einem Joghurtbecher aus einem Schubkarren heraus durchzuführen, Luftballons aufblasen unter erschwerten Bedingungen und Kerzen mit einem Strahlrohr auszublasen.

Der erste Kommandant der Ranfelser Wehr, Reinhart Leihmeister, konnte feierlich verkünden, dass die Ranfelser gerne als Patenverein zur Verfügung stünden und auch bei den Vorbereitungen gerne behilflich sein werde. Zur großen Überraschung der Bittsteller hatten die Ranfelser noch ein eindrucksvolles Erinnerungsgeschenk in Form einer beleuchteten Edelstahltafel vorbereitet. Bei frischen Grillhendl und Kuchenbuffet kamen dann auch die arg gebeutelten Zentinger wieder zu Kräften, weshalb bis in die frühen Morgenstunden auf die Patenschaft angestoßen werden konnte.

Das große Festwochenende der Freiwilligen Feuerwehr Zenting findet im Juli statt: Am 12. Juli wird zur großen Feuerwehrparty mit DJ geladen. Am 14. Juli finden dann die offiziellen Weihen des LF20 KatS, des Einsatzquads und des MTWs sowie der Festakt zum 150-jährigen Jubiläum statt.

Gedicht für Ranfelser Wehr:

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr, so Griaß ma euch Ranfelser Feuerwehr.

Von Zenting samma ummakemma heut, zu unsre Ranfelser Nachbarsleid.

Zu enk kemma in höchster Not, doch sagen doama erst amoi herzlich Griaß Gott.

Scho lang doamas wissen, erst heut hamma an Muad, euch zum sagen, wo uns da Schua drucka duad.

Ihr wisst“s es scho lang, es Junga es Alten, im Juli wollma unser Gründungsfest halten.

A dreifache Fahrzeugweih is a inklusiv, alloa könnma“s ned schaffa, des is amoi gwies.

Dazua brauchma natürlich, wie kannts anders sein, die Feuerwehr Ranfels als unsern Patenverein.

Mir mecht ma uns a drum bemühn und notfalls sogar Scheidl knien.

Es war erst im Jahre Neunzehn-Achtadachtsg, da habt’s uns scha moi an Paten gmacht.

Zur Erneuerung der Patenschaft, mochts uns namoi de Freud, wir sagen euch Danksche dafür scha heut!