Waldkirchen
Was „Formlose Schönheit“ zu bieten hat

08.05.2024 | Stand 08.05.2024, 17:00 Uhr

Bei der Ausstellungseröffnung: Laudatorin Hilda Glaser (v.l.), Hausherr Dr. Behzat Ünel, Künstlerin Ella Neuner mit Tochter Lea und Bürgermeister Heinz Pollak. − Fotos: Poth

„Formlose Schönheit“ hat die Passauer Künstlerin Ella Neuner die Ausstellung ihrer Bilder genannt, die bis 2. Juni im HNKKJ gezeigt werden.

Wenn man in den Ausstellungsraum kommt, fällt der Blick unmittelbar auf die ausdrucksvollen und farbenfrohen Bilder der Künstlerin. Der Hausherr Dr. Behzat Ünel betonte bei der Eröffnung, es faszinierte ihn, wie Farben mit entsprechender Maltechnik von Ella Neuner ins rechte Licht gebracht werden.

Die Kraft der Farben zeichnet die Bilder aus

Auch Bürgermeister Heinz Pollak zeigte sich beeindruckt von der Kraft der Farben in den Bildern der freischaffenden Künstlerin aus Passau. Gleichzeitig freute es ihn, dass Ella Neuner ihre Werke erstmals in Waldkirchen ausstellt. Für ihn ist sie keine Unbekannte, hatten sie doch gemeinsam die Ausbildung zu Bankkaufleuten in Deggendorf absolviert.

Für Hilde Glaser war es eine ehrenvolle Aufgabe, ihrer langen Wegbegleiterin eine kleine Laudatio zu halten. Schon als Kind waren das Malen und Zeichnen Ellas Lieblingsbeschäftigungen. Nach dem Abitur und Ausbildungen zur Bankkauffrau und zur staatlich geprüften Erzieherin studierte sie am Kunstlehrstuhl in Passau. So konnte sie ihre im Leistungskurs Kunst gesammelten Erfahrungen in den theoretischen Bereichen Werkanalyse und Kunstgeschichte sowie den praktischen Bereichen Malerei, figürliche Keramik, Druckgrafik, analoge Fotografie, Gestalten mit Holz, Zeichnung und textiles Gestalten erweitern und vertiefen. Ihre Tochter Lea begleitete sie als Kind oft zu Vorlesungen und Seminaren und ist inzwischen auch eine erfolgreiche Künstlerin.

Ella Neuners Stil ist expressionistisch geprägt, oft in kräftigen Farbtönen oder reduziert in Schwarz-Weiß-Tönen mit den dazugehörigen Grauabstufungen. Sie zeigt ihr vielfältiges Können in der Portrait- und Aktmalerei sowie in Stillleben und – wie in der Ausstellung – in der abstrakten Malerei, wobei sie sich verschiedenster Techniken und Materialen bedient. Es bedeutet für sie Freiheit, sich nicht auf eine bestimmte Art der Malerei festzulegen.

Neuner bevorzugt in ihrem Schaffen die abstrakte Malerei. Beim ersten Betrachten ihrer Bilder erscheinen sie subtil, beim näheren Hinsehen gehen die angewendeten Farben unter die Haut. In den vergangenen Jahren hat sie bei Ausstellungen des Kunstvereins Deggendorf und des Kunstvereins Passau mitgewirkt und stellte in Einzelausstellungen, zum Teil auch gemeinsam mit ihrer Tochter, in Deggendorf, Passau, Schaufling und Regen aus.

„Abstrakte Kunst, wie in der Ausstellung zu sehen ist, kann nicht nur gesehen, sondern sie muss erlebt und gefühlt werden“, betonte die Laudatorin. Die Kraft der Farben in den Bildern von Ella Neuner übe eine reflektorische Wirkung auf den Betrachter aus. Sie erzählen den kunstinteressierten Besuchern eine eigene Geschichte.

Und diese hatten nach dem offiziellen Teil ausreichend Gelegenheit, die Exponate von Ella Neuner zu betrachten und sich darüber auszutauschen. Bei Sekt und Orangensaft war Zeit für Gespräche mit der Künstlerin über deren Ideen und Werke.


Die Ausstellung kann bis 2. Juni besichtigt werden. Die Öffnungszeiten des HNKKJ sind Freitag von 10 bis 14 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 16 Uhr. Die Künstlerin selbst ist zusätzlich jeden Sonntag von 16 bis 18 Uhr vor Ort.