Bier-Unternehmer steigt ein
Insolvenzverwalter bestätigt Ettl-Übernahme: So will Investor die Teisnacher Brauerei retten

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 20:52 Uhr

Wie Insolvenzverwalter Dr. Michael Burkert in einer Pressemitteilung vom Donnerstagvormittag bestätigte, kauft ein Bier-Unternehmen mit Sitz in Freilassing und Salzburg die Bayerwald-Traditionsbrauerei. − Foto: Archiv Holzfurtner

Was die Passauer Neue Presse schon vor knapp drei Wochen exklusiv berichtet hatte, ist nun offiziell: Die insolvente Teisnacher Brauerei Ettl (Landkreis Regen) ist vorerst gerettet.



Wie Insolvenzverwalter Dr. Michael Burkert in einer Pressemitteilung vom Donnerstagvormittag bestätigte, kauft ein Bier-Unternehmen mit Sitz in Freilassing (Landkreis Berchtesgadener Land) und Salzburg die Bayerwald-Traditionsbrauerei.

Die Firma Kalea, die sich auf Geschenkideen im Bereich Bier spezialisiert hat, übernimmt die Vermögenswerte mit Wirkung vom 1. Mai. Einen entsprechenden Vertrag haben Insolvenzverwalter Burkert sowie Peter Reimann, Gesellschafter von Kalea, unterzeichnet. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Durch die Übernahme sei der Standort Teisnach mit seinen insgesamt 16 Arbeitsplätzen gesichert. Kalea habe sich „mit dem besten Gesamtkonzept“ als Investor durchgesetzt, versichert Burkert.

Ettl soll von Netzwerk profitieren



Das deutsch-österreichische Unternehmen will der Brauerei vor allem mit seinem Netzwerk weiterhelfen und ihr die Möglichkeit bieten, ihre Biere auch außerhalb des Bayerischen Waldes auf dem Markt zu platzieren. Insgesamt seien Bayerwald-Brauereien „in Deutschland unterrepräsentiert“, betont Kalea-Geschäftsführerin Alexandra Reimann.

Darüber hinaus will der Investor die „Biervielfalt“ erhöhen, etwa „saisonal gebraute Bierspezialitäten“ brauen. Auch die Bevölkerung soll einbezogen werden. So soll es etwa Blindverkostungen von neuen Bierrezepturen geben, bevor diese auf den Markt kommen. „Wir wollen Ettl-Bräu wieder stärker in der Region verankern und damit die regionale Wertschöpfung langfristig sichern“, betonen die Neu-Eigentümer.

Insolvenzantrag im März



Im Februar 2024 hatte die Ettl-Bräu GmbH einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Deggendorf gestellt. Durch zwei abgesprungene Großkunden ist es nach Firmenangaben zur Zahlungsunfähigkeit gekommen. Der Betrieb lief seither unverändert weiter.

− aug