Etliche Haltesignale ignoriert
Schleuser rammt Polizeiauto und flüchtet in Wald bei Bischofswiesen: Fahndung mit Drohne und Hubschrauber

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 15:19 Uhr

Acht Personen befanden sich in dem Wagen, den Beamte der Bundespolizei stoppen konnten. − Foto: Originalaufnahme Bundespolizei

Ein bislang unbekannter Schleuser sorgte Donnerstagnacht für einen größeren Einsatz von Bundes- und Landespolizei in Bischofswiesen. Dabei wurde auch ein Polizeihubschrauber der Bundespolizei sowie eine Drohne der Landespolizei eingesetzt. Gegen 1.45 Uhr war eine Streife der Bundespolizeiinspektion Freilassing auf ein Fahrzeug mit slowenischer Zulassung aufmerksam geworden, das von Marktschellenberg kommend auf der B305 in Richtung Berchtesgaden fuhr, schreiben die Beamten in ihrem Bericht.

Erste Anhalteversuche auf Höhe des Berchtesgadener Bahnhofes mittels Anhaltesignal und Blaulicht ignorierte der Fahrer jedoch und setzte seine Fahrt unbeirrt über die B20 in Richtung Strub fort. Dabei fuhr der Fahrer konstant 35 km/h und nutzte die Breite seiner Fahrspur gänzlich aus. Umgehend forderten die Einsatzkräfte weitere Streifen zur Unterstützung an. Sämtliche Versuche, den Fahrer zum Anhalten zu bringen, scheiterten.

Fahrer auf der Flucht



Einer weiteren Streife der Bundespolizei gelang es schließlich, das Fahrzeug zu überholen und sich davor zu setzen. Durch eine sukzessive Verringerung der Geschwindigkeit konnte die Fahrt des Pkw auf Höhe Ortsausgang Strub in Fahrtrichtung Bischofswiesen deutlich verlangsamt werden. Dennoch stoppte der Fahrer nicht und ließ stattdessen sein Fahrzeug auf den zivilen Streifenwagen, der deutlich als Polizeifahrzeug erkennbar war, auffahren.

Unmittelbar sprang der Fahrer aus dem Passat und flüchtete in ein angrenzendes Waldstück. Trotz sofortiger Verfolgung und umgehend eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen mit Unterstützung mehrerer Streifen von Bundes- und Landespolizei, eines Polizeihubschraubers sowie einer Drohne der Landespolizei konnte der Fahrer bislang nicht gefunden werden. Dass es sich nicht wie zunächst vermutet um eine Trunkenheitsfahrt handelte, wurde schnell klar. Im Fahrzeug befanden sich neben dem Beifahrer noch sechs weitere Personen, allesamt türkische Staatsangehörige, ungesichert auf der Rücksitzbank. Ausweisen konnten sich keiner der sieben Geschleusten.

Drei Erwachsene und vier Kinder im Wagen



Die Bundespolizei ermittelt gegen den noch unbekannten Schleuser. Die Geschleusten, drei Erwachsene und vier Kinder wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weitergeleitet. Der Schaden am Dienstfahrzeug beläuft sich auf etwa 3000 Euro.

Allein am Feiertag zum ersten Mai stellten die Beamten der Bundespolizei Freilassing drei Schleusungen mit drei Schleusern und 16 Geschleusten fest, informiert die Polizei abschließend.

− red