Kunst für guten Zweck
Werke von Michael Schwab: Verkaufsausstellung in Pfarrkirchen eröffnet

30.04.2024 | Stand 30.04.2024, 15:54 Uhr

Bei der Vernissage der Dauer-Verkaufsausstellung mit Werken von Michael Schwab im Seniorenzentrum Pichlmayr: (von links) Landkreis-Kulturbeauftragter Dr. Ludger Drost, Nachlassverwalterin Christa Rembart sowie Einrichtungsleiterin Roswitha Kadletz mit einem Selbstporträt des Künstlers. − Foto: Slezak

Im Seniorenzentrum Pichlmayr in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) werden auf Dauer rund 25 Bilder von Michael Schwab (1900-1965) zu sehen sein. Wer will, kann ein Werk erwerben und einen echten Schwab daheim aufhängen.

Die Preise bewegen sich zwischen 300 und 2000 Euro, wie jetzt bei der Vernissage bekannt wurde. Der Erlös geht an den Hospizverein. Bei der Eröffnung freute sich Einrichtungsleiterin Roswitha Kadletz, „dass die bereitgestellten Werke das Heim aufwerten“. Zu sehen sind die Bilder ihr zufolge während der regulären Öffnungszeiten des Seniorenzentrums täglich von 8 bis 21 Uhr zentral im Erdgeschoss sowie bis zum ersten Treppenabsatz. Aus gutem Grund lobte Landkreis-Kulturbeauftragter Dr. Ludger Drost „dauerhaft attraktive Öffnungszeiten“.

Drost würdigt Gesamtwerk



Einmal mehr nutzte er die Gelegenheit, das Gesamtwerk des lange Zeit vergessenen Künstlers aus Pfarrkirchen zu würdigen. „Auf einigen Selbstporträts trägt Michael Schwab stolz den weißen Malerkittel“, stellte Drost klar. An der Kunstakademie in München habe der Rottaler alle Kunstrichtungen in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg kennengelernt. Geprägt hätten ihn Lehrer wie Franz von Stuck. „Maßgeblich beeinflusst zeigt sich Schwabs Werk von der Neuen Sachlichkeit, welche einen kühlen Blick auf die Welt bewahrt“, fasste der Kulturbeauftragte zusammen. Konkret werden im Seniorenzentrum östlich der Rennbahn eine Reihe von Stillleben, Landschaftsmalerei inklusive biblischer Szenen, Porträts und Akte präsentiert.

Ein Blick zurück: Michael Schwabs Tätigkeit als akademischer Kunstmaler war unterm Strich nicht mit seiner Rolle in der elterlichen Radiatoren-Firma in Pfarrkirchen zu vereinbaren. Erneut erntete Christa Rembart vom Landratsamt Lob dafür, dass sie uns als Nachlassverwalterin den Maler wiederentdecken lasse. Nach dem Tod des Künstlers verblieben seine Werke nämlich 57 Jahre lang in seinem ehemaligen Atelier in Degernbach verborgen. Vor zwei Jahren starb Michael Schwabs Sohn Walter. Dessen Nachlass-Verwalter, Familie Rembart, entschied sich, das künstlerische Erbe der interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen. Zum ersten Mal geschah das in einer Ausstellung im Alten Rathaus im vergangenen Herbst. Recherchen des Landratsamts zufolge kam es davor nur im Jahr 1926 zu einer größeren öffentlichen Ausstellung von Schwabs Werken, ebenso im Rathaus.

Liedertafel umrahmt Eröffnung



Die diesmalige Vernissage umrahmte die Liedertafel mit ihrem Gesang, dirigiert von Christa Rembart. Zu guter Letzt konnte Einrichtungschefin Kadletz allen Kunstfans mitteilen: „Werden Bilder käuflich erworben, haben wir Nachschub auf Lager.“ Ab sofort empfängt alle Gäste am hellen Heim-Eingang ein farbenfrohes Stillleben mit einem Strauß Blumen in der Mitte. Dieses Spätwerk bleibt dort nur solange hängen, bis es jemand für 400 Euro ersteht.