Jandelsbrunns Jäger
Topspiele verloren, Stammspieler gesperrt – aber Holzfreyung glaubt fest an seine Aufstiegschance

18.04.2024 | Stand 18.04.2024, 13:04 Uhr

Neun Tore in 97 Minuten – und die DJK Holzfreyung Nico Gaßler (Nummer 21) verlor am vergangenen Samstag das Spiel in Nottau trotz einer 4:0-Pausenführung durch fünf Gegentoren binnen 24 Minuten. − Foto: Sven Kaiser

17 Spiele in Serie hatte Holzfreyung in der A-Klasse Hauzenberg nicht verloren. Doch ausgerechnet in den bis dato wichtigsten Partien der Saison musste sich die DJK geschlagen geben. Gegen die direkten Rivalen SSV Jandelsbrunn (0:3) und TSV Nottau (4:5). Platz 1 sind die Holzfreyunger erst einmal los, dennoch bleibt Vorstand Tobias Anetzberger – wie man ihn kennt – gelassen: „Wenn wir unsere Spiele gewinnen, werden wir Meister – da bin ich tausendprozentig sicher“, sagt der 35-Jährige.

Allerdings hat sich die Ausgangslage binnen zwei Wochen total gedreht. Nach einem Sportgerichtsurteil vom Mittwoch führt Jandelsbrunn die Rangliste mit sechs Punkten Vorsprung auf Holzfreyung und neun auf Nottau an. Die DJK hat jedoch ein Spiel weniger ausgetragen und fünf Spiele Zeit, die Tabellenführung zu erobern. So gerne würden die Holzfreyunger beim 50-jährigen Vereinsjubiläum, das vom 7. bis 9. Juni zelebriert wird, auch den Wiederaufstieg in die Kreisklasse, aus der die DJK 2012 abstieg, feiern.

Bis dahin ist es aber ein weiter Weg, weiß Anetzberger: „Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen, müssen jedes Spiel mit voller Konzentration angehen“, fordert der Vereinschef. Im gleichen Atemzug ist er davon überzeugt, dass die Mannschaft um Kapitän Simon Hoffmann den Titelgewinn fünf Monate nach dem erstmaligen Pokalsieg beim Hallenlandkreiscup im Kreuz hat: „Wir haben bisher zwei Spiele verloren, so viel nicht falsch gemacht.“

„Sowas gibt es alle zehn Jahre, wenn überhaupt“



In der Frühjahrsrunde muss die DJK-Truppe auf dem Rasen auf Petr Kulhanek (36) verzichten. Der Spielertrainer hat sich in der Halle einen Achillessehnenriss zugezogen. Damit fehlt ein erfahrener Stürmer, den das Team gerade in Jandelsbrunn oder Nottau hätte gebrauchen können.

Mit ihm und/oder Toptorjäger Michael Schwarz (noch zwei Spiele gesperrt) hätte Anetzberger am Samstag vielleicht nicht eine denkwürdige Halbzeit mit ansehen müssen: Holzfreyung führte in Nottau nach 45 Minuten mit 4:0, Endstand 4:5! „Sowas gibt es alle zehn Jahre mal, wenn überhaupt“, kommentiert der Holzfreyunger Vereinsboss. Einen Vorwurf will er den Spielern nicht machen, obwohl sie binnen 24 Minuten fünf Gegentore kassierten und ein sicher geglaubtes Spiel aus der Hand gaben. Zu allem Überfluss sah Torwart Julian Neustifter die Rote Karte und wird mindestens am Samstag im Heimspiel gegen die SG Haag/Hauzenberg II (17.30 Uhr) gesperrt fehlen. Tobias Anetzberger analysiert das Spektakel nüchtern: „Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt, hatten das Spiel im Griff und die Nottauer haben zugegeben, dass sie eigentlich nicht recht wissen, wie sie dieses Spiel gewinnen konnten. So blöd es klingt, uns hat schon auch das Glück gefehlt.“ Als Beleg dafür erzählt der 35-Jährige von zwei Pfostenschüssen durch Dreifachtorschütze Kevin Gaßler unmittelbar vor Gegentoren – „dann steht es statt 1:6 plötzlich 3:4“. Die defensive Stabilität war dahin, das Unheil für die Gäste nahm vor 180 Fans seinen Lauf.

Blitztransfer: Marco Blab steht schon am Samstag im DJK-Tor



Die Reaktion darauf hat Anetzberger jedoch schon milde gestimmt: „Ich hab auch erst einmal fünf Minuten dumm dreingschaut, aber als die Mannschaft nach dem Duschen komplett in Nottau sitzengeblieben ist, hab ich gespürt, dass alle selbstkritisch damit umgehen werden und das nur ein Ausrutscher war.“

Am Samstag will die DJK in die Erfolgsspur zurückkehren – mit einem neuen Torwart: Marco Blab (40) wurde kurzfristig nachverpflichtet, soll die gesperrte Nummer 1, Julian Neustifer (23), vorübergehend ersetzen. „Wir haben nur noch einen jungen Torwart, der auch verletzt ist. Bei der Reserve stand zuletzt ein Feldspieler im Tor. Ich kann mich nur bei Marco und der DJK Eberhardsberg bedanken“, so Anetzberger dazu. Mit einer Nachricht sei der Wechsel über die Bühne gegangen. Der 40-Jährige stand in seiner Karriere unter anderem bei Bezirksligist SV Grainet zwischen den Pfosten.

Am Torwart soll die Meisterschaft nicht scheitern. Unabhängig vom Ausgang des Titelrennens sieht sich die DJK Holzfreyung gut aufgestellt. Spielertrainer Kulhanek macht weiter, viele Abgänge sind nicht zu erwarten und Anetzberger deutet an, dass man mit dem einen oder anderen höherklassig erprobten Spieler in Gesprächen sei.