Waldkirchen
Offene Türen im Gemeinschaftsgarten

Obst- und Gartenbauverein Schiefweg organisierte Vortrag in Richardsreut

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 21:00 Uhr
Jutta Poth

Über Mikroorganismen wurden die Teilnehmer im Gemeinschaftsgarten in Richardsreut informiert.

Über die Verwendung und Bedeutung von Mikroorganismen informierten sich viele Besucher beim „Tag der offenen Gartentür“ im Gemeinschaftsgarten des Obst- und Gartenbauvereins Schiefweg in Richardsreut. Die Vereinsvorsitzende Alexandra Mager, Gärtnerin, Pädagogin und Dipl. Ing. für Gartenpflege, nahm sich viel Zeit, um diese Fragen zu beantworten.

Darüber hinaus verriet sie, welche Arten es überhaupt gibt und wie der Mensch Mikroorganismen wirtschaftlich nutzen kann bzw. welchen Einfluss sie auf die Gesundheit des Menschen haben. Effektive Mikroorganismen werden beispielsweise durch Blattspritzungen oder durch regelmäßiges Gießen dem Boden zugeführt und sorgen dort für eine Bodenverbesserung und infolgedessen auch für gesündere Pflanzen sowie im Gemüsegarten für einen höheren Ertrag. Aber auch zum Waschen und Putzen können sie verwendet werden.

Mager gab dazu Empfehlungen zur Dosierung und Anwendung sowohl im Garten wie auch im Haushalt. Es gab Tipps, wie man aus Küchenabfällen Bokashi, den wertvollen Dünger für Pflanzen, herstellt.

Im Anschluss erfolgte die Einteilung und Vergabe von Beetparzellen, die die interessierten Hobbygärtner in Anspruch nehmen können. Gleichzeitig informierte Alexandra Mager über das Projekt Gemeinschaftsgarten, der im Mai 2020 von einer kleinen Interessengruppe in der Everlstraße in Waldkirchen gegründet wurde und mittlerweile nach Richardsreut umgesiedelt ist.

Der Obst- und Gartenbauverein darf hier das ca. 2000 Quadratmeter große Areal von Julia Gais nutzen. Der Gemeinschaftsgarten ist ein soziales Gartenprojekt, ein Lern- und Begegnungsort unter freiem Himmel, bei dem sich jeder nach seinen Interessen und Fähigkeiten einbringen kann. „Das eigene Gemüse anzubauen und zu ernten gehört zu den großen Trends unserer Zeit“, betonte sie. Da aber oftmals im eigenen Garten der Platz fehle oder weil man keine Grünfläche sein Eigen nenne, würden die „Gemeinschaftsgärten“ immer beliebter. Zudem nahm man sich als eine möglichst nachhaltige Kinder- und Jugendarbeit sowie Migrationsarbeit vor. Deshalb entstand die Idee, einen Gemeinschaftsgarten zu schaffen. So bleibe man körperlich fit, komme mit anderen in Kontakt und könne sogar kleine Ernteerträge erzielen. Ab da etablierte sich ein regelmäßiges Gartentreffen zur gemeinsamen Gartenpflege und Zeit zum Ratschen.

Wie Mager weiter informierte, wird der Gemeinschaftsgarten nach dem Prinzip der Permakultur bearbeitet. Es handelt sich um eine Planungs- und Entwurfsmethode für eine Landwirtschaft, die ein Überleben im Einklang mit der Natur ermöglichen soll.

Feste Tage in diesem Gartenjahr

In diesem Gartenjahr gibt es feste Tage, zu denen alle eingeladen sind, die gerne biologisch gärtnern und sich beim Projekt beteiligen wollen. Da ist je nach Jahreszeit anpflanzen, ernten, experimentieren, mähen, spielen und entspannen angesagt, um den Gemeinschaftssinn zu stärken. Alle können so ihr Wissen in den für sie interessanten Gebieten erweitern. Ein Muss gibt es dabei nirgends. Wer will, kann auch nur seine eigene Parzelle pflegen.