Bezirksliga Ost
Oster-Festspiele für FRG-Teams: Derbyfieber in Waldkirchen, besonderer Hit in Grainet und viel Brisanz in Perlesreut

30.03.2024 | Stand 30.03.2024, 14:31 Uhr

Erbitterte Gegenwehr versprechen die Graineter Fußballer um Kapitän Christoph Seibold (rechts) und Jonas Blöchl (links) heute dem Gast aus Hutthurm im Verfolgerduell. − Foto: Georg Gerleigner

Ein wahrer österlicher Festspieltag steigt am Samstag aus Sicht des Landkreises Freyung-Grafenau in der Fußball-Bezirksliga Ost: Mit dem TSV Waldkirchen (gegen Mauth), dem SV Grainet (gegen Hutthurm), dem TSV Grafenau (gegen Vornbach) und dem SV Perlesreut (gegen Schalding II) haben gleich vier Klubs Heimrecht. Und das gesamte Quartett rechnet sich gute Chancen auf sportlich frohe Ostern aus.

Vor allem im Lager des TSV Waldkirchen brennt man auf den Vergleich mit dem alten Rivalen aus Mauth. „Das Wetter soll super werden, jetzt hoffen wir auch auf viele Zuschauer und ein Top-Spiel. Wir wissen um die Fehler, die wir beim 0:3 im Hinspiel gemacht haben und werden alles daran setzen, um hier diese Niederlage auszubügeln“, verspricht der Sportliche Leiter Gundolf Hain. Obwohl man zuletzt in Schöfweg nach 2:0-Führung im Endspurt noch den Ausgleich kassiert hat, blickt man am Karoli positiv nach vorne. „Wir vertrauen auf unsere Heimstärke und wollen den Kontakt zu den ersten Fünf aufrecht halten. Positiv ist zudem, dass einige Spieler von Verletzungen zurückkehren“, ergänzt Hain.

Auch die Mauther fingen sich vor Wochenfrist in Niederalteich spät den Ausgleich ein. „Wir haben zwar zwei wichtige Punkte liegen gelassen. Das ist jedoch abgehakt und wir gehen gut vorbereitet ins Derby, auf das wir uns sehr freuen. Waldkirchen ist daheim eine Macht und daher in der Favoritenrolle. Wir brauchen eine ähnlich gute Leistung wie in den letzten zwei Spielen, um auch hier für das Ziel Klassenerhalt zu punkten“, meint Abteilungsleiter Uli Köberl. Sicher fehlen werden Kapitän Niko Herzig, Michael Plöchinger, Mathias Krampfl und David Zitzl.

Besonderes Spiel für Gastinger



Ein besonderes Spiel hat Grainets Trainer Johannes Gastinger vor der Brust. Von seinem Ex-Verein SV Hutthurm fordert er im Direktduell Platz 2 zurück. „In Vornbach haben wir trotz des Fehlens von wichtigen Spielern eine höchst unglückliche 1:2-Niederlage hinnehmen müssen. Bei uns hat ja kaum jemand damit gerechnet, dass wir am 21. Spieltag ein Topspiel bestreiten dürfen. Daher gehen wir komplett ohne Druck in diese Partie. Wenn wir wieder an unsere starke Leistung aus der letzen Woche anknüpfen können, bin ich zuversichtlich, dass wir auch den Hutthurmern Paroli bieten können“, glaubt der Coach, der auf Thomas Binder, Stefan Brandl, Sebastian Seidl sowie Daniel und Hannes Stadler verzichten muss.

Hutthurms Coach Albert Krenn (38) weiß um die Qualitäten des Gegners, „eine kompakte Mannschaft, stark in der Defensive und schnell im Umschaltspiel nach vorne. Wir haben uns gegen sie immer schwer getan“. Große Respektsbezeugung, aber auch: „Unsere Mannschaft ist reifer geworden, und ich glaube, dass wir die Mittel haben, Lösungen zu finden“. Ein Mittel davon könnte Eldan Ramovic sein. Der 21-jährige Winter-Neuzugang aus Montenegro, so Krenn, „ist eine Bereicherung für uns. Er hat den Instinkt, wo er stehen muss, ist technisch stark und kann den Ball halten“.

Gute Stimmung in Grafenau



Ganz wichtige Punkte hat der TSV Grafenau bei der Premiere des Trainer-Duos Maximilian und Georg Süß beim 3:2 in Garham eingesammelt. Jetzt liegt der Fokus auf dem Heimspiel gegen Vornbach. „Das ist eine spielstarke Mannschaft mit viel Qualität durch Einzelkönner wie Thomas Schopf. Wenn wir unsere individuellen Fehler minimieren, die Zweikämpfe annehmen und genauso viel Ehrgeiz wie in Garham zeigen, können wir auch gegen eine gut besetzte Truppe wie Vornbach punkten“, macht Maximilian Süß seinen Schützlingen Mut. Die Stimmung auf und neben dem Platz sei sehr gut. Allerdings müssen die „Stodbär‘n“ neben den langzeitverletzten Simon Raml und Daniel Ranzinger auch auf Philipp Wilhelm (Muskelfaserriss) und den privat verhinderten Simon Müller verzichten. Fraglich ist noch das Mitwirken von Franz Schinko und Benjamin Klose.

Die Vornbacher haben sich durch den Erfolg gegen Grainet wieder ins Spiel gebracht unter der Verfolgerriege. Nachlegen in Grafenau heißt darum die Vorgabe, so sportlicher Leiter Michael Jäger. „Wir sind gut drauf und werden versuchen, Zählbares mit nach Hause zu nehmen.“ Er sagt aber auch respektvoll: „Uns erwartet ein schweres Auswärtsspiel gegen einen Gegner, der jeden Punkt braucht und über genügend Qualität verfügt.“ Auf der DJK-Ausfallliste standen vor dem Abschlusstraining Florian Ruhhammer, TM Johannes Stidl und Lucas Stallmeier.

Perlesreut: Gute Ansätze trotz Niederlage

Trotz der 0:2-Niederlage gegen den SV Hutthurm hat Perlesreuts Trainer Thomas Boxleitner gute Ansätze gesehen. „Wir haben uns im Vergleich zu den Tests davor deutlich gesteigert, sind aber leider nicht belohnt worden. Die Jungs haben während der Woche wieder ordentlich trainiert. Ich bin davon überzeugt, dass wir jetzt daheim den SV Schalding II niederringen können. Und wenn wir in dieser Liga bleiben wollen, wäre hier ein Erfolgserlebnis ganz wichtig“, betont der Routinier. Er muss diesmal Gentjan Ahmeti (Urlaub) und den dienstlich verhinderten Simon Pinsker ersetzen, dafür stehen Nicolas Hesel und Sebastian Kern wieder zur Verfügung.

Das vielzitierte Sechs-Punkte-Spiel steuern die Schaldinger Regionalliga-„Reservisten“ an. Nach dem 0:1 letzten Sonntag gegen Oberpolling ist nun gegen den nächsten Leidensgenossen ein Sieg für die Weidinger-/Mikolaiczyk-Mannschaft umso unabdingbarer. Es dürfte ein zähes Ringen werden. Unterstützung könnte es aus dem Regionalliga-Team geben, wo dieses Mal drei Spieler aus dem Kader gestrichen wurden.

„Gute Moral“ hat der SV Schöfweg zuletzt beim 2:2 gegen Waldkirchen laut Spielertrainer Marcel Eder gezeigt: „Das war der Beweis, dass wir auch mit Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle mithalten können.“ Diese Tugenden will man nun auch in der Partie beim starken Aufsteiger FC Obernzell-Erlau abrufen, der im neuen Jahr noch nicht ganz trittfest scheint. Nach dem 1:2 in Regen soll gegen Schöfweg die Wende her – entsprechend engagiert dürfte der Gastgeber zu Werke gehen.

Heikle Aufgabe für Passau



Währenddessen hat Spitzenreiter 1.FC Passau eine heikle Aufgabe im Dreiburgenland zu lösen. Gastgeber SV Oberpolling konnte sich mit dem jüngsten 1:0-Sieg bei der mitgefährdeten Schaldinger „Zweiten“ geringfügig Luft verschaffen im Abstiegskampf. Auf eigenem, engem Platz, weiß die Liga mittlerweile zu gut, ist nicht entspannt Kirschen essen mit der Truppe um die abgezockten Spielertrainer Alex Starkl und Jürgen Knödlseder. Und nächstes Ausrufezeichen für die Mannschaft von Trainer Axel Dichtl: Das Hinspiel wurde zu einem zähen Unterfangen und erst in der Nachspielzeit wurde durch einen Elfmeter von Ibrahim Yildirim der 2:1-Sieg sichergestellt.

Empfindlich getroffen hat den SV Garham die Niederlage gegen „Hinterbänkler“ Grafenau. In gleichem Maße schmerzt der Feldverweis gegen Lukas Probst, der immerhin in 19 der 20 Spiele auf dem Platz stand. Eine ähnlich starke Rolle spielt der Gastgeber der Moser-Mannschaft, Spvgg Niederalteich. Ein Punkt trennt die beiden. Die „Kloster-Kicker“ taten sich zum Frühjahrsstart aber schwer, gelang doch gegen Mauth erst weit in der Nachspielzeit der 1:1-Endstand. Das Hinspiel haben die Garhamer 1:0 gewonnen, ein Punkt täte sicher ganz gut.

Völlig ohne Druck kann der TSV Regen nach dem Start-Sieg gegen Obernzell-Erlau in Künzing aufspielen. Mit einem weiteren Erfolg könnten die Bayerwaldler noch näher an die Spitze heranrücken, während für Künzing nach der Auftakt-Pleite in Passau der Zug nach vorne abgefahren sein dürfte – man muss eher noch schauen, nicht hinten reinzurutschen. Mit einem Heimerfolg wäre diese Gefahr aber wohl gebannt.


21. Spieltag / Karsamstag, 14.30 Uhr: Grafenau – Vornbach (Hinspiel 1:3), Waldkirchen – Mauth (0:3); 15 Uhr: Oberpolling – 1.FC Passau (1:2), Perlesreut – SV Schalding II (2:1), Grainet – Hutthurm (1:0), Niederalteich – Garham (0:1), Obernzell-Erlau – Schöfweg (5:1), Künzing – Regen (2:3).

− He/brö/red