Aus Liebe zu den Menschen
Karfreitagsliturgie in St. Johannes in Landau zur Sterbestunde Jesu

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 17:00 Uhr
Andrea Luderer-Ostner

Gemeindereferentin Johanna Kucera-Lang enthüllt das Kreuz. − Fotos: Luderer-Ostner

„Noch vor wenigen Tagen haben wir gefeiert, als Jesus durch eine jubelnde Menschenmenge in Jerusalem eingezogen ist. Heute, am Karfreitag, erleben wir mit, wie die selben Menschen riefen: ‚Kreuzige ihn!‘ Wir begleiteten heute Jesus auf seinem letzten Weg, verehren das Kreuz und bitten für uns und die ganze Welt“, so Gemeindereferentin Maria Gsödl.

Eine Karfreitagsliturgie für die Familien fand zur Sterbestunde Jesu am Karfreitag in der Pfarrkirche St. Johannes statt. „Heute ist ein schwerer Tag, denn wir denken an den Tod Jesu. Die Ereignisse werden lebendig: die Angst, die Trauer, der Schmerz“, so die Gemeindereferentin.

Aus Liebe zu den Menschen hat Jesus geheilt und Wunder gewirkt. Aus Liebe zu den Menschen geht Jesus seinen Weg unbeirrbar bis in den Tod weiter und dies machte die ergreifende und einfühlsame Karfreitagsliturgie mit Lesetexten und vielen Symbolen deutlich. „Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe“, sagte Jesus in seiner Abschiedsrede zu seinen Freunden und Jüngern.

In der Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja, vorgetragen von Simone Wolf, hörten die Gläubigen und die Kinder vom Leben und Leiden Jesu. Die Kinder erfuhren die Leidensgeschichte nach der Passion nach Johannes für Kinder mit dem Ruf: „Wir beten dich an und preisen dich!“

Fünf brennende Kerzen für die fünf Episoden der Passion

Fünf brennende Kerzen standen am Altar und wurden während der fünf Episoden der Passion ausgeblasen – Jesu Leben erloschen. Am Abend vor seinem Tod hatte Jesus mit seinen Jüngern gegessen. „Dies sollten sie niemals vergessen, denn es war das letzte Mahl mit Jesus“, so Johanna Kucerea-Lang und erzählte von der Fußwaschung Jesu als Zeichen seiner Liebe und Hingabe, seinen Aufbruch zum Garten Getsemani und von der schrecklichen Angst von Jesus.

Jesus wurde daraufhin verhaftet, gefesselt und abgeführt und es wurde dunkler und eine Kerze ausgeblasen. Eine weitere Kerze erlosch, als Jesus von Petrus dreimal verleugnet wurde. „Ans Kreuz mit Jesus – er muss sterben“, rief die aufgebrachte Menschenmenge, als Jesus vor Pontius Pilatus geführt wurde. Pilatus sprach das Urteil: „Hängt ihn am Kreuz!“ – und die dritte Kerze erlosch. Am Nachmittag wurde Jesus das schwere Kreuz auf die Schultern gelegt. Als sie den Hügel Golgotha erreichten, erlosch die vierte Kerze und die Dunkelheit zog mehr und mehr ein.

Dann kam das Ende, die Soldaten nagelten Jesus ans Kreuz und Jesus schaute nur mit Liebe vom Kreuz herab. „Es ist vollbracht“, sprach er und schloss die Augen – und die fünfte Kerze erlosch. Alle knieten sich zum stillen Gebet und im meditativen Gedenken wurden die Worte von Jesus: „Es ist vollbracht“ aufgegriffen. In diesen letzten Worten von Jesus scheint die Liebe Gottes auf. Jesus schloss die Augen. Sein Kopf fiel zur Seite. Jesus war tot.