Müllsammelaktion
Kippen wegwerfen ist nach wie vor in Mode

An die 200 Teilnehmer beim „Ramadama“ der Gemeinde – Kleinert: Zigaretten sind große Umwelt-Gefahr

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 19:00 Uhr
Norbert Höhn

Früh übt sich, wer Müllsammler werden will.

An die 200 Gemeindebürger haben sich am Samstagvormittag am Bauhof eingefunden, um beim großen „Ramadama“ mitzutun. Dabei zeigte sich, dass es nach wie vor in Mode zu sein scheint, Zigarettenkippen wegzuwerfen. Allerdings ist die Gefahr für die Umwelt massiv.

An die 200 Gemeindebürger haben sich am Samstagvormittag am Bauhof eingefunden, um beim großen „Ramadama“ mitzutun. Eine „saubere Gemeinde“, das ist den Verantwortlichen im Rathaus und vielen Bürgern ein wichtiges Anliegen. Als Mitte der Neunziger-Jahre auf Anregung des Grünen-Ortsverbandes erstmals ein Umwelttag veranstaltet wurde, stand nicht nur die Idee eines Frühjahrsputzes dahinter, sondern auch der Gedanke, das Umweltbewusstsein zu schärfen.

Die Müllberge von einst sind inzwischen Geschichte

Ein Gedanke, der über die Jahre wohl seine Wirkung nicht verfehlt hat. Wurden bei den ersten Aktionen noch traktorweise wild entsorgte Möbel, Autoreifen und sonstiger Sperrmüll angeliefert, so beschränkt sich das „Sammelgut“ zwischenzeitlich vornehmlich auf Kleinmüll, meist entsorgt durch das Autofenster. Ein gut gefüllter Container mit den Hinterlassenschaften der Wegwerfgesellschaft kam auch diesmal wieder zusammen. „Hält das Wetter“, diese bange Frage stellten sich die zahlreichen Müllsammler, die sich am Samstag am Bauhof eingefunden hatten. Es hielt dann doch gerade noch so lange, bis der Müll im Trockenen war und die „Müllmänner - und -frauen“ ihre wohlverdiente Brotzeit unter Dach einnehmen konnten.

Am frühen Vormittag bildete sich eine lange Schlange vor dem provisorischen Anmelde-Schreibtisch am Bauhof. Gemeinde-Mitarbeiter Alois Putzhammer teilte den Sammlern anhand einer Karte ihren Bereich zu. Mit Eimern und Müllsäcken begaben sich die zahlreichen Kleingruppen, aber auch Mitglieder von örtlichen Vereinen und politischen Gruppierungen sowie der Feuerwehren auf den Weg in ihr jeweiliges Sammelrevier entlang der Straßen. Nach wie vor scheint es für manche Mitbürger kein Problem zu sein, ihren Müll bedenkenlos durch das Autofenster zu entsorgen. So zählten auch diesmal diverse Getränkebehältnisse, Fastfood-Verpackungen und Zigarettenschachteln zu den hauptsächlichen „Fundstücken“.

Als Kavaliersdelikt gilt anscheinend nach wie vor das Entsorgen von Zigarettenkippen in die Natur, wie Gemeinderätin Karin Kleinert konstatierte. Sie wies darauf hin, dass in einem Zigarettenfilter über 4000 Schadstoffe enthalten sein können, die eine massive Gefährdung der Umwelt darstellen. So reicht der toxische Mix einer einzigen Kippe aus, um 40 bis 60 Liter Grundwasser zu verunreinigen. Zwischen 10 und 15 Jahren dauert es, bis ein Zigarettenstummel in der Natur vollständig verrottet und kein Gift mehr abgibt.

Nach getaner Arbeit konnten sich die Müllsammler am Bauhof bei einer von der Gemeinde spendierten Brotzeit stärken und die flotten Klänge der Steinbrünninger Jungmusi genießen. Bürgermeister Andreas Buchwinkler zeigte sich besonders erfreut über die vielen jüngeren Teilnehmer beim Ramadama. „Gerade junge Menschen, die bei einer solchen Aktion dabei waren, werden es sich gründlich überlegen, ihren Müll in der freien Natur zu entsorgen“, zeigte er sich zuversichtlich. Sein Dank galt nicht nur den Teilnehmern, sondern auch der Grundschule, die schon während der Woche mit Müllsäcken in Saaldorf und Surheim unterwegs war. Als kleine Belohnung wurden abschließend unter den Sammlern drei Verzehrgutscheine verlost.