Keiner hätte dieses gute sportliche Abschneiden wohl ahnen können. Als punktbester Tabellenzehnter hatte sich die Spvgg Haberskirchen vergangene Saison zwar vorzeitig, aber gerade mal soeben wieder für die Kreisklasse Dingolfing qualifiziert und nach der Saison mehrere Stammspieler verloren. „So war das ausgegebene Ziel Klassenerhalt angemessen“, erklärt Trainer Bernhard Kreil.
Und jetzt nach 16 Partien liegt die Mannschaft überraschend auf Tabellenrang drei, nur zwei Zähler hinter der zweitplatzierten SG Pfaffenberg-Oberlindhart, der Vize-Rang ist also in Reichweite und sogar der Sprung in die Kreisliga möglich. Der Umbruch ist gelungen, nachdem bisherige Ergänzungsspieler der Ersten und Spieler aus der Reserve integriert worden sind.
Die Ziele für die Frühjahrsrunde möchte der Coach allerdings nicht ändern und gibt sich einerseits defensiv: „Wir brauchen noch einige Sicherungspunkte, denn es kann in diesem ausgeglichenen Feld alles passieren“. Andererseits ist er schon vorsichtig optimistisch, „denn wir haben sicher einige Mitbewerber, sind aber stabil und kompakt. Und wenn es weiter so klappt und wir am Ende die Chance hätten, dann würden wir es natürlich mitnehmen“.
Die Truppe hat sich neben zahlreichen Einheiten zu Hause im Trainingslager in Kufstein intensiv vorbereitet. „Du musst nicht immer sieben, acht, neun Stunden wegfahren. In Kroatien hat es beispielsweise zu diesem Zeitpunkt wie aus Kübeln geschüttet. Wir hatten hier dagegen die besten Bedingungen, 22 Spieler waren mit dabei und haben auf dem Kunstrasen Gas gegeben. Wir haben viele spielerische Dinge gemacht, auf Passgenauigkeit geachtet, Lauf- und Pass-Wege einstudiert – und die vier Tage sind außerdem super für den Teamgeist gewesen“, zieht der Coach sehr zufrieden Zwischenbilanz, „ich habe ein gutes Gefühl“.
Der Inhaber der DFB-Elite-Jugend-Lizenz ist auch sehr froh, wenn es wieder los geht, dass er selbst „auf der Kommandobrücke“ stehen kann. Nach der Kontaktaufnahme des Vereins im März 2023 musste sich Bernhard Kreil nach Pfingsten kurzfristig einer OP unterziehen und war bis Ende September außer Gefecht. „Mein Trainer-Kollege Jürgen Schmid hat das überragend gemacht – und das ist nicht selbstverständlich gewesen“, so Bernhard Kreil. Am 11. Spieltag beim 0:0 gegen SSV Weng war seine gesundheitlichen Zwangspause beendet.
„Es ist einfach schön, wieder dabei zu sein“, sagt Bernhard Kreil. Der Trainer aus Leidenschaft stand im Herrenbereich bislang für TSV Tann, FSV Landau, DJK-SV Geratskirchen und SG FC Perach an der Seitenlinie, seine letzte Station war die U19 von SB Chiemgau Traunstein, „denn auch mit jungen Spielern arbeite ich gerne“.
Im beruflichen Leben als Key Account-Manager für erneuerbare Energien angestellt, versucht Bernhard Kreil seitdem den Haberskirchener Fußballern mit seiner Erfahrung die nötige Power aufs Spielfeld mitzugeben. Er kann nicht zaubern, aber es lässt sich gut an an und so soll es in der Frühjahrsrunde bleiben. Damit es reicht. Zum Vize-Rang und über die Relegation vielleicht sogar zum Kreisliga-Aufstieg.
− mh
