„Schwierige Saison“ für erste Mannschaft
Hoffnungen ruhen auf Nachwuchs: EVB zieht Bilanz und blickt in die Zukunft

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 8:00 Uhr

Die beiden Jugendleiter Michael Stähler (rechts) und Michael Lukesch blicken mit großen Erwartungen auf die weitere Entwicklung des Eishockeynachwuchses. Insgesamt sind beim EVB in vier Mannschaften regelmäßig gut 60 Buben auf dem Eis und nähren die Hoffnung auf eine gute Zukunft im Berchtesgadener Eishockey. − Foto: Wechslinger

Die Eishockeysaison 2023/24 ist fast gelaufen. Dennoch zog man beim EV Berchtesgaden schon mal Bilanz, die zwar nicht ganz so ausfiel wie gewünscht, aber dennoch Hoffnung auf bessere Zeiten macht.

Bei allen Teams war erkennbar, dass viele andere Mannschaften Vorteile hatten, weil sie sich weitaus früher auf die Spielzeit vorbereiten konnten. Gleich mehrere Vereine haben die Möglichkeiten über acht Monate im Jahr auf dem Eis zu stehen. Dagegen begann beim EVB die Saison erst im November. Zudem waren die U13, U15- und U17-Teams in der Landesliga im Einsatz, in der bereits ganz ordentlicher Sport geboten wird. Dennoch verbesserten sich alle drei Mannschaften im Laufe der Saison sukzessiv, und so konnte man beim Nachwuchs ein durchaus positives Fazit ziehen. Von Seiten der Gemeinde kam die frohe Botschaft, dass es wieder ein Sommereis ab dem 23. August geben soll und die sechs EVB-Mannschaften eine gezielte und seriöse Vorbereitung auf die im Oktober beginnende Saison planen können.

Der Trainer der „Ersten“, Andreas Stöckl, sprach von einer schwierigen Bezirksliga-Saison, die von einigen Rückschlägen geprägt war. Dabei begann die Spielzeit mit einem Sieg und einer unglücklichen knappen Niederlage sowie weiteren Erfolgen. Danach jedoch folgten einige recht unglückliche Pleiten, die auch Aufstellungsschwierigkeiten wegen mehrerer teils länger verletzter Spieler geschuldet waren. „Da hat sich gezeigt, dass unser Kader einfach zu dünn war“, so Stöckl. Dem Meister Inzell fügte der EVB beispielsweise die einzige Saisonniederlage zu, daraufhin folgte jedoch eine 1:12-Klatsche beim TSV Schliersee.

Keine ehemaligen höherklassigen Routiniers, sondern Studenten

Berchtesgaden musste sich weiter mehrfach geschlagen geben. Mit ein Grund war auch, dass bei einigen Gegnern ehemals höherklassige Routiniers an der Scheibe sind. Beim EVB spielen dagegen einige Studenten, die unter der Woche nicht trainieren können. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir durch unsere U17-Spieler, die schon bei der ersten Mannschaft mittrainiert haben und in der nächsten Saison ganz bei uns spielen, nominell und auch spielerisch stärker werden“, hofft Stöckl auf eine gute kommende Saison. Da möchte man auch wieder in einer anderen Gruppe spielen, in der man nicht so weit zu den Auswärtsspielen reisen muss, wie bisher. Mit Freude berichtete der Coach, dass die Mannschaft bis auf Andreas Bräuer, der seine lange Laufbahn beendet hat, zusammen bleibt.

Außerdem entwickelte sich das Zuschauerinteresse positiv. So kamen zu einigen Begegnungen bis zu 300 Fans. Mit guten Partien hofft der EVB, diese Zahl in der nächsten Saison noch zu toppen. Zusammenfassend erklärte Stöckl, in der kommenden Spielzeit mit einem größeren schlagkräftigeren Kader weit vorne mitmischen zu wollen. Zudem steht er noch einmal als Trainer zur Verfügung und hofft darauf, dass dann Vesti Brandner seine Nachfolge antritt und er selbst die EVB-Gesamtorganisation übernehmen kann.

Stöckl sprach auch den Nachwuchsbereich an, in dem einige Spielerväter als Coaches mithelfen. Gleichwohl brauchen die Trainer ab der U13 einen Übungsleiterschein, der sehr aufwendig sei. Dennoch wird Andreas Pflug die Ausbildung demnächst angehen. Erfreulich ist zudem, dass der EVB mit Angelina Holm und Simon Aschauer inzwischen über zwei Schiedsrichter verfügt.

Personelle Situation unterschiedlich

Um vier Mannschaften in einen Verbandspielbetrieb zu bekommen, betreibt der EVB im Nachwuchsbereich Spielgemeinschaften mit dem DEC Inzell, der ebenso wenig wie Berchtesgaden autarke eigene Teams aufs Eis schicken könnte. Die personelle Situation ist unterschiedlich. Einmal stehen in einem Team mehr Inzeller und dann auch wieder mehr Berchtesgadener. „Leider mussten wir die U11-Mannschaft abmelden, da ein paar Inzeller zu einem anderen Verein gewechselt sind“, bedauert Jugendleiter Michael Stähler, der den Bereich der Größeren abdeckt, während sein Stellvertreter Michael Lukesch für die Kleineren zuständig zeichnet.

Nach den großen Erfolgen in der vergangenen Saison in den einschlägigen Bezirksligen entschloss man sich, mit drei Teams in der Landesliga mitzuspielen. „Wir sind das Wagnis Landesliga eingegangen, weil unsere Buben dort mehr gefordert waren und viel hinzugelernt haben. Wenn die teilweise hohen Niederlagen auch nicht förderlich waren, gehören sie zum Sport ebenso wie Erfolge“, befand der Jugendleiter. Man werde nun mit den DEC-Verantwortlichen zusammenkommen und die Weichen für die neue Saison stellen, teilte Stähler weiter mit. Angedacht ist auch wieder ein Sommer-Camp, bei dem sowohl auf dem Eis als auch am Sportplatz trainiert wird. Mit dem Sommer-Konditionstraining plant man, Ende Mai zu beginnen, bis dahin sollen sich die Buben erst einmal vom Eishockey erholen.

− pcw