Deggendorf
Mutter eines Missbrauchsopfers sagt aus: So ging der Ex-Priester vor

05.02.2018 | Stand 19.09.2023, 23:37 Uhr

Der Angeklagte, hier mit Verteidiger Bruno Fuhs, ist wegen ist zahlreichen sexuellen Missbrauchs angeklagt. − Foto: Binder

Im Prozess gegen einen ehemaligen Priester, der wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagt ist, hat das Landgericht die Aussage der Mutter eines Missbrauchsopfers aus dem Landkreis Deggendorf gehört. Die Frau schilderte, wie sich der Mann ihr Vertrauen erschlichen und sich zunehmend in die Erziehung der drei Kinder eingemischt hatte.

Kennen gelernt hatte die 32-Jährige ihn bei der Kommunionsfeier für ihre Tochter im Mai 2015. Sie sei in einer streng gläubigen Familie aufgewachsen und habe ihn als charismatischen Priester und bald als Freund der Familie erlebt. Er habe schnell von ihr verlangt, sich von ihrem Freund zu trennen, den sie nach der Scheidung von ihrem Mann gehabt habe.

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Zunächst seien die Kinder auch froh gewesen, dass es wieder einen Mann in ihrem Leben gab. Er verbrachte beinahe jeden Abend bei der Familie und bezeichnete sich den Kindern gegenüber als ihr "geistiger Papa." Als solcher übernahm er Erziehungsfragen und schlug die Buben ins Gesicht oder aufs nackte Hinterteil, wenn sie seiner Meinung nach ungehorsam waren. Das Mädchen schrie er nur an. Die Kinder durften ihre Freunde nicht mehr sehen und sollten sich in allem dem Willen des Priesters beugen. Bei einem Urlaub in den Osterferien 2016, bei dem einer der Brüder im Bett des Angeklagten schlafen durfte, kam es zu einem sexuellen Übergriff.

− she

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