Auch Hausmittel können helfen
Klauschutz für Keyless-go-Systeme

27.03.2023 | Stand 27.03.2023, 16:31 Uhr

Türgriff eines modernen Autos - Türgriff ziehen, Funksignal an den Schlüssel senden: So kommunizieren gängige Keyless-go-Systeme. - Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Das Funksignal zwischen Auto und Schlüssel abhorchen: So lassen sich Keyless-go-Systeme vieler Autos austricksen, und schon haben Diebe freie Fahrt. Hausmittel können die Technik absichern.

Der Schlüssel bleibt in der Hosentasche, und die Autotür lässt sich trotzdem öffnen: Keyless-go-Systeme, mit denen sich Pkw auch schlüssellos starten lassen, sind bequem. Doch sie schaffen eine Sicherheitslücke, die Autodiebe nutzen können, indem sie Funksignale abfangen. Es gibt jedoch Tricks, sich dagegen zu wehren, so die Fachzeitschrift «Auto, Motor und Sport» (Ausgabe 6/2023). Dazu zählt, den Schlüssel abzuschirmen.

Technischer Hintergrund: Sobald jemand den Türgriff eines mit Keyless-go ausgestatteten Autos betätigt, wird ein Signal an den Schlüssel gesendet, erläutert das Fachblatt. Befindet sich dieser in der Nähe, gibt er die Tür frei. Auf ähnliche Weise werden Signale ausgetauscht, die den Motorstart ermöglichen.

Hängt der Schlüssel aber zu Hause am Brett, ist der Abstand zum Auto zu weit. Langfinger nutzen deshalb spezielle Funkreichweitenverlängerer, mit denen sie das Schlüsselsignal einfangen und ans Auto schicken. Die Kriminellen stellen sich an Hauswände oder Wohnungstüren und horchen den Schlüssel aus, während ein Komplize das Signal am Autotürgriff auslöst.

Abschalten oder abschirmen


Um dies zu unterbinden, lassen sich manche Autoschlüssel abschalten. Damit kann ihnen durch Ziehen des Türgriffs kein Signal mehr entlockt werden. Möglich ist das je nach Modell am Schlüssel selbst oder über das Bedienmenü im Auto, seltener nur in der Fachwerkstatt. Für manche Schlüssel lassen sich Bewegungssensoren nachrüsten, die unbewegte Schlüssel nach einer bestimmten Zeit selbst abschalten.

Auch Hausmittel taugen was: «Auto, Motor und Sport» rät dazu, Funkschlüssel in zerknüllte Alufolie zu wickeln oder im Kühlschrank zu lagern, dessen Stahlwände dick genug seien, um ein Abzapfen des Signals zu unterbinden.

Auch ein Kochtopf beugt dem Autoklau vor: «Sind die Stahlwände dick genug und der Deckel nicht aus Glas, kann der Schlüssel darin übernachten», so der Tipp. Während spezielle Schlüsseltaschen, zu haben zwischen 10 und 20 Euro, Funkattacken ebenfalls abwehren, seien Keksdosen dafür jedoch nicht geeignet: Die Blechwände sind zu dünn.

Ultra-Wide-Band-Technik bislang selten


Autofahrerinnen und Autofahrer, deren Fahrzeug bereits mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) ausgestattet ist, haben einen relativ sicheren Klauschutz an Bord: Denn dieser misst, wie lange die Signale zwischen Auto und Schlüssel unterwegs sind. Damit werden Funkreichweitenverlängerer nutzlos. Laut Fachblatt haben derzeit aber nur sehr aktuelle Modelle UWB an Bord.

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