Urlaubsfahrt
Mit mehr Abstand und Warnblinker ans Stauende

19.07.2023 | Stand 29.08.2023, 17:10 Uhr

Stau auf der Autobahn - Noch rollt's: Doch schon bei Staugefahr drosselt man besser das Tempo und hält mehr Abstand. - Foto: Oliver Berg/dpa/dpa-tmn

An manchen Tagen im Sommer kann es schwierig werden, ganz ohne zeitweisen Stillstand über die Autobahn ans Ziel zu kommen. Wie verhält man sich am Steuer und erleichtert Kindern die nervige Zeit?

Oh, da vorn ist es wieder soweit: Bremslichter leuchten auf, erste Warnblinker gehen an - die Blechlawine steht. Um auch bei Stau auf der Autobahnen sicher zu bleiben, rät der Tüv Thüringen schon bei drohender Staugefahr, vorsorglich das Tempo zu drosseln, etwas mehr Abstand zum Vordermann zu halten und bremsbereit zu bleiben.

Denn wenn ein Stauende schon hinter der nächsten Kurve auftaucht, könne manchmal selbst eine Notbremsung «nichts mehr retten». Für den normalen Abstand nennt der Tüv Thüringen den halben Tachostand in Metern als Faustregel. Er sollte dann situationsbedingt vergrößert werden. Später bei Schrittgeschwindigkeit sind zwei Wagenlängen, beim Stillstand dann eine Wagenlänge genannt.

Um den nachfolgenden Verkehr zu warnen, geht die Warnblinkanlage besser spätestens an, wenn man sich dem Stauende nähert. Dabei bremst man behutsam ab, sofern das möglich ist.

Bildung der Rettungsgasse nicht vergessen

Zudem muss die Rettungsgasse gebildet werden, sobald die Autos mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder stehen. Diese wird stets zwischen der äußerst linken und den rechts davon liegenden Spuren gebildet. Ansonsten drohen Strafen. Der Standstreifen bleibt in der Regel tabu, es sei denn, er ist durch entsprechende Schilder (Verkehrszeichen 223.1) oder die Polizei freigegeben.

Bei längeren Standzeiten ist es ratsam, den Motor auszumachen. Das senke den ohnehin höheren Spritverbrauch im Staubetrieb. Und es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren: Häufige Spurwechsel brächten nachweislich keinen messbaren Zeitgewinn. Sie erhöhten nur das Risiko von Unfällen, weshalb der Tüv Thüringen vom Kolonnenspringen abrät.

Für Kinder wird es schnell besonders nervig - für Kurzweil sorgen

In der Regel sollte man auch bei Stau im Auto und angeschnallt bleiben, da ja auch jeden Moment der Verkehr wieder ins Rollen kommen kann. Ein Stau kann schon für Erwachsene stressig werden. Doch natürlich wird es speziell für Kinder besonders schnell nervig.

So sollte auch stets die Kindersicherung schon vor Fahrten mit den Kleinen aktiviert sein, damit diese auch im Stau nicht ungeplant eigenständig aussteigen können, so der Auto Club Europa (ACE).

Nicht nur für Erwachsene ist im Sommer besser ausreichend zu Trinken an Bord. Auch für Kinder sollte an genügend zuckerfreie Getränke und gesunde Verpflegung gedacht werden - am besten griffbereit etwa in einer Kühlbox oder -tasche.

Je nach Alter des Nachwuchses ist auch an Windeln, Feuchttücher und Wäsche zum Wechseln zu denken. Auch Medikamente, etwa gegen Reiseübelkeit, Mittel gegen Insektenstiche oder Ähnliches sind besser in Griffnähe. Natürlich dürfen grundsätzlich die liebsten Plüschgefährten, Kissen oder Schnuller im Innenraum nicht fehlen.

Utensilien griffbereit, aber sicher verstauen

Um die Wartezeit auch im Stau zu verkürzen, könnten Spiele wie «Ich sehe was, was du nicht siehst» und «Wer bin ich» die Fahr- und Wartezeit mit Kindern verkürzen. Auch Malzeug oder Filme für Smartphone oder Tablet können für Kurzweil sorgen.

Wichtig aber: Utensilien oder Spielzeug sollten zwar griffbereit bleiben, müssen aber während der Fahrt sicher verstaut sein, damit sie beim Bremsen nicht gefährlich herumfliegen zu können.

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