Aus zweiter Hand
Ältlich und gut: Der VW Golf als Sportsvan

21.11.2023 | Stand 08.01.2024, 17:39 Uhr

Roter Golf Sportsvan - Wolfsburger Zwischengröße: Etwas größer als der Golf und kleiner als der Touran fährt der Sportsvan vor. - Foto: Volkswagen AG/dpa-tmn

Nach oben gestreckt und innen variabel: Der VW Golf Sportsvan gilt als Kompaktvan, was man ihm aber außen kaum ansieht. Hinzu kommt: Er ist sehr zuverlässig. Allerdings fehlt es ihm an einer Sache.

Sie möchten einen gebrauchten Golf kaufen? Sie hadern aber schon immer mit dessen Platzangebot? Hm, dann könnte die Variante Sportsvan passen. Die Technik ist ähnlich zuverlässig wie beim Basismodell, aber das Raumangebot ist besser.

Auch in Sachen Pannenanfälligkeit gibt es vom ADAC keine Einwände. Und bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) bleibt der Hochdach-Golf ebenfalls unauffällig. Bleibt fast nur eine Sache: Für sportlich orientierte Secondhand-Käufer ist er nicht wirklich was.

Modellhistorie: Als Nachfolger des Golf Plus kam die in Sportsvan umbenannte kompakte Van-Variante des Bestsellers aus Wolfsburg 2014 auf den Markt.

2017 überarbeitete VW das Modell. An Bord kamen neue Benziner, LED-Beleuchtung, ausgebaut wurde das Angebot an Assistenzsystemen. 2020 stellte VW das Modell ein.

Karosserie und Varianten: Höher als mancher Kombi, aber kompakter als manch anderer Van bedient der Sportsvan passgenau die Nische zwischen VW Golf und dem größeren VW-Van Touran. Varianten hat es von der Karosserie nicht gegeben. Und die Top-Motorisierungen des Golf wurden ihm auch nicht eingepflanzt - siehe oben, Thema Sportlichkeit.

Abmessungen (laut ADAC): 4,34 m x 1,81 m x 1,58 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 590 l bis 1520 l.

Stärken: Mit einem Ladevolumen, das sich vor dem Golf-Kombi nicht zu verstecken braucht, und der verschiebbaren Rückbank ist er vor allem: praktisch. Auch die Fahrdynamik hebt der „Auto Bild Tüv-Report 2023“ hervor. Bei der HU gibt es im Grunde nichts zu beanstanden.

Achsaufhängungen, Antriebswellen und Lenkung ernten sehr niedrige Beanstandungsquoten. Gleiches Bild im Beleuchtungskapitel.

„So gut wie keine Schwächen“ auch bei der Wirkung von Fuß- und Feststellbremse; die Fehlermeldungen bei Bremsschläuchen und -leitungen: nahe einer Quote von 0,0. Auch die Auspuffanlage arbeitet lange Zeit solide.

Schwächen: Einzig am Rentnerimage und dem Mangel an wirklich starken Motoren könnte sich stören, wer einen sportlichen Auftritt mag. Bei der HU weichen allenfalls Federn und Dämpfer mit leicht erhöhten Mängelquoten vom sehr guten Gesamteindruck ab: Bei der dritten HU sind die Beanstandungsquoten höher als bei den restlichen Fahrwerkskomponenten, „aber immer noch gut“, so der Report.

Pannenverhalten: Der ADAC teilt mit Blick auf seine Pannenstatistik mit: „Die Ergebnisse sind durchweg gut“. Zu statistisch signifikanten Pannenschwerpunkten heißt es: „Keine bekannt.“

Motoren: Benziner (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 63 kW/85 PS bis 110 kW/150 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 81 kW/110 PS bis 110 kW/150 kW.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

— Golf Sportsvan 1.6 TDI BMT Trendline (2016); 81 kW/110 PS (Vierzylinder); 124 000 Kilometer; 10 350 Euro.

— Golf Sportsvan 1.2 TSI BMT Trendline (2016); 63 kW/85 PS (Vierzylinder); 103 000 Kilometer; 9750 Euro.

— Golf Sportsvan 1.5 TSI Comfortline OPF (2020); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 53 000 Kilometer; 21 250 Euro.

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