Bundespolizei Passau
Bundespolizei stellt Personen und deckt Einschleusungen auf

18.10.2021 | Stand 20.09.2023, 23:36 Uhr

Ruhstorf. Am Samstag (16. Oktober) hat die Bundespolizei Passau im Bereich der Kontrollstelle Rottal-Ost gleich mehrere Fluchtversuche vereitelt und Einschleusungen von insgesamt acht Personen verhindert, nachdem sie zuvor auf einer Ladefläche eines Kleintransporters bzw. eines PKW nach Deutschland gebracht wurden. Die mutmaßlichen Schleuser sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.
Gegen 20 Uhr beobachteten Unterstützungskräfte der Bundespolizei Deggendorf, wie kurz vor der Kontrollstelle mehrere Personen aus einem Fiat Ducato sprangen und über die Leitplanke der A 3 in die angrenzenden Felder flüchteten. Durch die sofort eingeleitete Fahndung, bei der auch ein Hubschrauber der Bundespolizei zum Einsatz kam, entdeckten die Beamten fünf Männer im angrenzenden Maisfeld. Die zwischen 23 und 34 Jahre alten türkischen Staatsangehörigen konnten keine erforderlichen Dokumente für die Einreise nach Deutschland vorzeigen.
Den 41-jährigen türkischen Fahrer des Kastenwagens mit österreichischer Zulassung kontrollierten die Fahnder auf der A 3 in der Kontrollstelle Rottal-Ost. Er wies sich mit einem türkischen Reisepass und österreichischem Aufenthaltstitel aus, konkrete Angaben zum Sachverhalt wollte er nicht machen.
Gegen den mutmaßlichen Schleuser wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen eingeleitet, da er seine Insassen ungesichert auf der Ladefläche beförderte. Nach der Richtervorführung am Amtsgericht Passau lieferten ihn die Bundespolizisten in eine Justizvollzugsanstalt in Bayern ein.
Vier der Geschleusten wurden nach Österreich zurückgewiesen, eine Person an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben. Alle erhielten Anzeigen aufgrund unerlaubter Einreisen.
Ein ähnliches Bild ergab sich ca. drei Stunden später, als die einweisenden Beamten der Kontrollstelle erkannten, dass ein Seat Leon mit österreichischem Kennzeichen kurz vor der Kontrollstelle auf dem Standstreifen der Autobahn hielt und drei Personen ausstiegen. Die syrischen Staatsangehörigen konnten jedoch unmittelbar danach durch die Bundespolizisten festgenommen werden. Ausweisdokumente hatten die beiden 27- und 29-jährigen Frauen, sowie der 28 Jahre alte Mann nicht bei sich.
Bei der Kontrolle des 51-jährigen syrischen Fahrzeuglenkers wies sich dieser mit einem österreichischen Reiseausweis für Flüchtlinge aus. Er gab an, seine drei zuvor geflüchteten Insassen in Österreich an einer Tankstelle mitgenommen zu haben.
Gegen den beschuldigten Schleuser wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern eingeleitet. Auch ihn lieferten die Beamten nach der Richtervorführung in eine Justizvollzugsanstalt ein.
Die Geschleusten erhielten Anzeigen aufgrund unerlaubter Einreisen und wurden anschließend nach Österreich zurückgewiesen.
Der Ermittlungsdienst der Bundespolizei Passau übernahm die weiteren Ermittlungen zu den Schleusungen.