Beliebte Cerealien
Kellogg's-Aus bei Edeka: Supermarkt will nicht „auf Inflationswelle mitreiten“

27.09.2023 | Stand 27.09.2023, 20:03 Uhr

Cornflakes sind der Frühstücksklassiker. Bei Edeka wird es Cerealien der beliebten Kellogg's-Marke bald nicht mehr zu kaufen geben.  − Foto: Gstettenbauer, Imago

Nach Mars verbannt Edeka eine weitere beliebte Marke aus seinen Regalen: Kellogg's. Was dahinter steckt und wie der Supermarkt einen Kundenverlust vermeiden will.



Wie eine Sprecherin der Edeka-Zentrale in Hamburg auf Anfrage der Mediengruppe Bayern erklärt, wird der Supermarkt, wie auch andere Händler „von großen, internationalen Markenkonzernen einseitig nicht mehr beliefert“. Der Grund: Edeka will die erhöhten Preise nicht bezahlen. Das ist es neben Kellogg's auch bei Mars der Fall. Zum dem US-Nahrungsmittelkonzern gehören zum Beispiel die bekannten Schoko-Riegel Mars, Twix und Snickers, aber auch Ben‘s Original Reis, Miracoli, Kaugummis von Wrigley, Airwaves und 5Gum sowie verschiedene Tiernahrung. Mit Kellogg's verschwinden nun auch beliebte Frühstückscerealien aus den Regalen.

Preissteigerungen, die nicht notwendig sind



Edeka wehre sich nicht grundsätzlich gegen Preiserhöhungen, sondern gegen das Vorgehen einiger international agierender Konzerne, teilte das Unternehmen mit. Dabei gehe es um Börsen-Konzerne, „die auf Profitmaximierung ausgerichtet sind“. Und diese würden auch in diesem Jahr versuchen, „auf der Inflationswelle mitzureiten“. Edeka hätten bereits im Januar 2023 Forderungen zur Preiserhöhung von mehr als einer Milliarde Euro vorgelegen – und das, obwohl viele davon nicht auf echten Kostensteigerungen beruhen würden.

Lebensmittelhersteller sind laut Studie „hungrig nach Profiten“



Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Lebensmittel-Preise stark gestiegen. Die Rohstoffpreise sinken aber laut einer Studie der Allianz Trade mittlerweile wieder. Neben Betriebskosten der Lebensmittelproduzenten und -einzelhändler sieht Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Allianz Trade, bei den Herstellern einen weiteren Grund für erhöhte Preise: „Wir beobachten auch, dass insbesondere Lebensmittelhersteller hungrig nach Profiten sind. Sie haben die Preise wesentlich stärker erhöht als die Einzelhändler.“

Laufen Edeka durch fehlende Marken die Kunden weg?



Edeka betont: „Wir sind immer bereit, berechtigte Forderungen zu akzeptieren.“ Aber nicht, wenn diese nicht nachvollziehbar sind – wie bei Kellogg's. Die Konsequenz: Lieferstopps seitens der Hersteller. Die Situation sei jedoch dynamisch, so Edeka. „Wir haben es in den letzten Wochen durch intensive Verhandlungen geschafft, mit einigen Lieferanten, die einen Lieferstopp verhängt hatten, zu einer Einigung zu kommen.“

Während Kellogg's bei Edeka bald nicht mehr erhältlich sind, stehen sie bei Konkurrenten wie Kaufland weiterhin in den Regalen. Fürchtet Edeka einen Kundenverlust? Der Supermarkt verweist diesbezüglich als Alternative auf das preisgünstige Eigensortiment, welches in vielen Fällen sogar besser als die Markenprodukte sei. Konkurrent Rewe wollte sich zum Preisstreit mit Kellogg's nicht äußern, da es sich um Unternehmensinterna handle.