Notfahrplan nicht möglich
Bahn-Streik am Montag: Transport versorgungsrelevanter Güter wackelt

24.03.2023 | Stand 24.03.2023, 11:26 Uhr

Die heftigen Einschränkungen des großen Warnstreiktags am Montag beschäftigen die Deutsche Bahn weiterhin. Während auch ein Ersatzfahrplan für den eingestellten Fernverkehr unmöglich erscheint, befürchtet die Bahn Ausfälle beim Transport wichtiger Güter. −Foto: Christoph Schmidt/dpa

Die heftigen Einschränkungen des großen Warnstreiktags am Montag beschäftigen die Deutsche Bahn weiterhin. Während auch ein Ersatzfahrplan für den eingestellten Fernverkehr unmöglich erscheint, befürchtet die Bahn Ausfälle beim Transport wichtiger Güter.





Die Deutsche Bahn geht aufgrund des umfassenden Warnstreiks im Verkehrssektor am kommenden Montag auch von starken Einschränkungen im Schienengüterverkehr aus. „Priorität haben natürlich versorgungsrelevante Züge, ich denke da vor allem an die Energietransporte in die Kraftwerke“, sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Berlin. „Versprechen können wir das aber noch nicht.“ Die Bahn sei mit den Kundinnen und Kunden im Güterverkehr in Kontakt, „ob nicht doch die Möglichkeit besteht, einzelne Züge zu fahren“.

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Kein Notfahrplan am Montag möglich



Außerdem sieht die Bahn keine Möglichkeit für einen Notfahrplan im Fernverkehr für den Warnstreiktag am kommenden Montag. „Es nützt ja nichts, eine kurze Strecke mit einem Intercity oder einem ICE zu fahren, weil man einen Lokführer hat, und der Zug dann irgendwo stehen bleibt, weil das Stellwerk bestreikt wird“, sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Berlin. Es sei besser, die Züge blieben an diesem Tag in den Depots. „Es ist auch nicht möglich für einen solchen Tag einen Ersatzfahrplan aufzustellen, weil eben sehr viele Berufsgruppen zum Streik aufgerufen sind.“

Auch im Regional- und S-Bahnverkehr sei größtenteils mit Zugausfällen zu rechnen. Die Auswirkungen sind dem Bahnsprecher zufolge aufgrund von überlappenden Schichten schon am Sonntagabend zu spüren. „Für unsere Reisenden ist es sicherlich schon ein guter Tipp, an dem ja sehr nachfragestarken Sonntag früher zu fahren, nicht gerade den letzten Zug zu nehmen“, hieß es. „Auch zum Betriebsbeginn am Dienstagmorgen wird es noch Ausfälle geben“, sagte der Sprecher weiter. Auch hier seien überlappende Schichten der Grund.

Gekaufte Karten können flexibel genutzt werden



Die Bahn hat die Zugbindung auch bei Spar- und Supersparpreisen aufgehoben. Für den Montag gekaufte Fahrkarten können bis zum 4. April flexibel genutzt werden, sofern sie vor der Streikankündigung am Donnerstag gekauft wurden.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zusammen mit der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu umfangreichen bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor für Montag aufgerufen. Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist am Montag von dem Warnstreik ebenso betroffen wie Autobahnen, Wasserstraßen, der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen sowie fast alle deutschen Flughäfen.

− dpa/lha