DEL2-Playoffs
Wankendes Überraschungsteam: Eisbären gegen Ravensburg schon um alles oder nichts

21.03.2024 | Stand 21.03.2024, 8:52 Uhr

Constantin Ontl (rechts) und die Eisbären haben in Ravensburg erneut das Nachsehen. − Foto: Enderle

Hauptrunden-Platzierung? Punktezahl? Egal. Alles nichts mehr wert. Die Playoffs im Eishockey haben ihre eigenen Gesetze. Man frage nach bei den Eisbären Regensburg. Die Oberpfälzer hatten eine fulminante DEL2-Hauptrunde hingelegt, die sie als sensationeller Zweiter abschlossen. Nun kämpfen sie gegen ein frühes Aus im Playoff-Viertelfinale.

Gegner Ravensburg TowerStars löste erst über die Pre-Playoffs das Ticket für die Entscheidungsrunden – und führt nach vier Spielen gegen die Eisbären 3:1. Nach dem 0:4 (0:0, 0:2, 0:2) am Dienstagabend in der Stadt der Türme wird die Heimpartie am Freitag (20 Uhr / Donau-Arena) nun schon zum Alles-oder-nichts-Spiel für die Regensburger.

Nach der Niederlage vor 2302 Zuschauern in Ravensburg zeigte sich Eisbären-Cheftrainer Max Kaltenhauser kurz angebunden: „Wir haben die beste Serienleistung gezeigt. Wir haben brutal viele Chancen herausgespielt. Aber Ilya Sharipov war überragend“, griff Kaltenhauser einen Aspekt heraus. Tatsächlich brachte der TowerStars-Goalie die Regensburger schier zur Verzweiflung. Nach einer schier unglaublichen Parade gegen Schwamberger wurde Sharipov von den Ravensburger Fans mit Sprechchören gefeiert. Auch Nikola Gajovsky fand in ihm seinen Meister. Dass die Eisbären Überzahlspiele nicht nutzen konnten, war aber nicht nur ein Verdienst des hochgelobten Sharipov.

Und dann war da noch die Sache mit den Unparteiischen. „Manche Themen klammere ich aus, weil ich im nächsten Spiel auch noch dabei sein möchte“, umschrieb Kaltenhauser nach dem Spiel seinen Gemütszustand. Dass Constantin Ontl wegen Haltens die erste Strafe kassierte, hatte er mit einem Kopfschütteln quittiert. Das Schiedsrichter-Duo Markus Brill und Bastian Haupt, das auch im vergangenen Aufeinandertreffen in Regensburg im Einsatz gewesen war, traf aus Eisbären-Sicht umstrittene Entscheidungen. Die Regensburger haderten mit der Linie der Schiedsrichter, die das robuste Spiel der Schwaben tolerierten. Die schnellen Gegentore binnen 48 Sekunden kurz nach Beginn des zweiten Drittels durch Louis Latta und Lukas Bender zeigten zudem sichtlich Wirkung in den Eisbären-Reihen. So geriet die Partie fast aus den Fugen. Gajovsky und Co. sahen sich in dem hitzigen und umkämpften Duell benachteiligt und hielten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Nickligkeiten prägten das Geschehen. Zeitweise saßen drei Eisbären gleichzeitig auf der Strafbank. „Es war die Partie mit dem bisher größten Playoff-Charakter der Serie“, fasste TowerStars-Coach Gergely Majoross cool zusammen. Er lobte vor allem die Cleverness seiner Mannschaft in Schlüsselsituationen. Max Kaltenhauser verbiss sich weitere Aussagen, meinte nur: „Am Freitag geht’s weiter.“ Playoff-Zeit eben.

− hg/mjf