Überstrahlendes Thema
Nach Alonso-Absage: Von Zidane bis Rangnick – bei Bayerns Trainersuche wird „alles“ durchdacht – auch „ungewöhnliche“ Ideen

29.03.2024 | Stand 30.03.2024, 12:10 Uhr

Ralf Rangnick, derzeit Nationaltrainer Österreichs, soll die erste Alternative auf den Trainerjob bei Bayern sein, berichtet der kicker. − Foto: imago images

Auf der Suche nach einem neuen Trainer will sich Max Eberl nicht einschränken. Es sei „die Pflicht des FC Bayern, alles einmal zu durchdenken“, sagt der Sportvorstand, und deshalb: „Auf der Liste tauchen auch ungewöhnliche Ideen auf.“ Ungewöhnlich wäre gewiss eine Rückkehr von Klublegende Frank Ribery als Assistent an der Seite von Startrainer Zinedine Zidane, über die gerade die Bild spekuliert.

Die Gerüchteküche brodelt in München – und bietet vom Duo Zidane/Ribery über Roberto De Zerbi bis hin zu Ralf Rangnick für jeden Geschmack etwas an. Klar ist beim Rekordmeister vor dem Topspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund aber nur, dass nichts klar ist. Außer: Dass Xabi Alonso also Kandidat endgültig wegfällt.

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Der Spanier sieht seine Mission bei Bayer Leverkusen noch nicht erfüllt und wird auch über die Saison hinaus beim Bundesliga-Tabellenführer bleiben. Das gab der frühere Welt- und Europameister, der von zahlreichen internationalen Topclubs umworben war, am Karfreitag in einer Pressekonferenz bekannt. Letzte Woche habe er ein gutes Meeting mit der Vereinsführung gehabt. „Und ich habe sie informiert, als Trainer bei Leverkusen weiterzumachen“, sagte der 42-jährige Spanier, dessen Vertrag in Leverkusen noch bis 2026 läuft. „Mein Job ist hier definitiv noch nicht beendet und wir haben noch einiges vor.“ Möglicherweise deutet das darauf hin, dass es Alonsos Wunsch ist, 2025 oder 2026 Carlo Ancelotti bei Real Madrid abzulösen.

Großer Druck auf Eberl



Bei Bayern läuft die Suche nach einem Nachfolger von Thomas Tuchel weiter auf Hochtouren und überstrahlt aktuell so gut wie alles. Denn vom neuen Coach wird auch die Zukunft einiger Stars abhängen. Der Druck auf Eberl ist deshalb groß, nach einigen Fehlgriffen in den vergangenen Jahren, den geeigneten Mann zu finden – und das zügig.

„Wir starten in den April, es wäre schön, wenn wir es im April hinbekämen, ohne dass ich mir jetzt sage, das ist der ultimative Tag“, sagte Eberl nun bei Sky. Die Entscheidung solle „so schnell wie möglich, aber auch so gut wie möglich“ getroffen werden: „Wir wollen die beste Entscheidung treffen.“

Ragnick rückt in den Fokus



Wie schwierig das ist, machte der 50-Jährige aber auch schon deutlich. „Vielleicht ist es ein Trainer, der perfekt passen würde, aber die Rahmenbedingungen sind so exorbitant, dass wir sagen, okay, das passt vielleicht gar nicht.“ Es sei „kein Schnellschuss, wo wir sagen: ‚Großer Name ist machbar, ist frei, den holen wir!‘“

Gerne hätten die Bayern Leverkusens Erfolgscoach Alonso geholt. Doch daraus wird nichts. Deshalb sei der frühere Hoffenheimer und Leipziger Rangnick, derzeit Nationaltrainer Österreichs, die erste Alternative, berichtet der kicker. Der 65-Jährige wird eine enge Verbindung zu Bayern-Sportdirektor Christoph Freund nachgesagt. Zudem werde bei den Bayern auch über Ex-Trainer Hansi Flick diskutiert.

Bei De Zerbi, der Brighton & Hove Albion trainiert, gebe es dagegen wegen der sprachlichen Komponente Zweifel. Antonio Conte und Jose Mourinho hätten die Bayern-Bosse schon ausgeschlossen. Und Zidane sei, so der kicker, nie wirklich Thema gewesen - genauso wenig wie eine Rückkehr von Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Dabei wäre eine baldige Entscheidung so wichtig für die Bayern, um die Pläne auch mit Blick auf den Kader voranzutreiben. Noch gibt es viele Fragezeichen – etwa auch bei Stars wie Joshua Kimmich, Leon Goretzka oder Alphonso Davis.

Beim Kanadier drängt Eberl nun: „Irgendein Stein muss fallen. Der Verein ist für mich immer noch der starke Part.“ Dementsprechend sei es „völlig legitim, dass man sich, egal ob Alphonso Davies oder ein anderer Spieler, irgendwann auch entscheiden muss.“

Auch der FC Bayern muss sich irgendwann entscheiden - für einen neuen Trainer.

− sid