Später Ausgleichstreffer
Caliskaner rettet dem SSV Jahn einen Punkt gegen Magdeburg

09.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:50 Uhr

Jahn-Verteidiger Steve Breitkreuz im Zweikampf mit dem Torschützen Baris Atik (l.) −Foto: Nickl

Der SSV Jahn tritt im Abstiegskampf auf der Stelle. Im wegweisenden Heimspiel des 27. Spieltags kam der Regensburger Fußball-Zweitligist vor 10 011 Zuschauern nicht über ein 2:2 (0:1) gegen den FC Magdeburg hinaus und verpasste damit am Ostersonntag die Chance, zu einem direkten Konkurrenten im Tabellenkeller näher aufzuschließen.

Vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth am Freitag stehen die Regensburger erneut unter großem Druck.
Der Magdeburger Silas Gnaka mit einem Eigentor (52. Minute), das zunächst als Treffer Jahn-Stürmer Andreas Albers angerechnet worden war, und Kaan Caliskaner (90.) glichen für den Jahn jeweils aus. Baris Atik (10.) und Daniel Elfadli (80.) erzielten die Tore für die Gäste, bei denen Daniel Heber kurz vor Schluss wegen einer vermeintlichen Notbremse die Rote Karte sah. Jahn-Verteidiger Jan Elvedi wird derweil in Fürth gelbgesperrt fehlen.
Der formstarke FCM, der lediglich eines der vergangenen fünf Spiele verloren hatte, legte forsch los. Bereits in der 2. Minute musste sich Jahn-Keeper Jonas Urbig bei einer abgefälschten Flanke des kurzfristig für Leon Bell Bell ins Team gerückten Maximilian Ullmann strecken. Die Brisanz der Begegnung drückte sich in frühen Gelben Karten aus, einmal für Atik, dann für Maximilian Thalhammer.
Aus der Verwarnung des Jahn-Mittelfeldspielers resultierte ein Freistoß, den Atik aus halblinker Position und rund 25 Metern direkt zur Gästeführung verwandelte. Urbig hatte die krumme Flugbahn des perfekt getretenen Balles offensichtlich falsch eingeschätzt und sah in dieser Szene nicht allzu glücklich aus.
Das saß, und in der Folge blieb Magdeburg am Drücker und dominierte eindeutig das Geschehen. Amara Conde war nahe dran, mit einem Schuss auf 2:0 zu stellen, diesmal jedoch war Urbig reaktionsschnell zur Stelle.

Andreas Albers in der Spitze



Während Magdeburg im Vergleich zum 3:0-Heimsieg zuletzt gegen Hansa Rostock unverändert begonnen hatte, hatte Jahn-Chefcoach Mersad Selimbegovic zwei Wechsel vorgenommen: Im Mittelfeld kam der zuletzt gelbgesperrte Kapitän Benedikt Gimber für Christian Viet, in der Sturmspitze rückte Andreas Albers an die Stelle von Prince Owusu.
Magdeburg wirkte weit kombinationssicherer als der Jahn, der enorme Mühe hatte, im Spielaufbau die Bälle zu behaupten. Selimbegovic ließ diesmal in einer 4-3-3-Formation agieren, die anfangs im Mittelfeld kaum Zugriff bekam. Nach einer Ecke kam Ullmann im Rückraum zum Abschluss. Urbig schnappte sich den abgefälschten Ball.
Die erste Chance der Gastgeber, die diesen Namen halbwegs verdiente, legte Blendi Idrizi in der 33. Minute auf. Albers wurde beim Abschluss am Fünfmeterraum jedoch von zwei Gegenspielern entscheidend gestört. Zwar forcierten die Regensburger anschließend ihre Bemühungen in der Vorwärtsbewegung, vieles blieb aber Stückwerk.

Krasses Missverständnis



Das musste nach dem Wechsel besser werden – und konnte es aus Jahn-Sicht eigentlich auch nur. Zunächst aber stellte wieder einmal Atik Urbig auf die Probe, die dieser bestand. Der Ausgleich war das Ergebnis eines krassen Missverständnisses in der FCM-Abwehr. Silas Gnaka und Torwart Dominik Reimann konnten sich nicht einigen, wer sich des Balles annimmt. Reimann verlor die Kugel, Albers setzte nach. Slapstick an Ostern, Magdeburg hatte sich quasi selbst ein Ei ins Netz gelegt.
Nun waren die Regensburger vorübergehend im Aufwind. Ein Solo von Benedikt Saller blieb unbelohnt. Es erwies sich als Strohfeuer, denn anschließend nahm wieder der FCM das Heft in die Hand. Selimbegovic reagierte mit einem Dreifachwechsel, brachte Aygün Yildirim, Babis Makridis und Viet für Gimber, Albers und Idrizi. Mit etwas mehr Schwung ergaben sich auch wieder Möglichkeiten, so bei einem Fernschuss von Leon Guwara.
Nach einem Freistoß von Atik konnte Urbig den Kopfball von Kai Brünker noch abwehren, doch Elfadli besorgte beim 2:2 den Rest.

Aber die Regensburger schlugen in der dramatischen Schlussphase nochmals zurück. Caliskaner hielt bei der Flanke von Konrad Faber von rechts den Fuß hin und netzte links ein.

Hier der Liveticker zum Nachlesen: