Das Jahr endet wie es begann
Frust mit Schiri-Schelte: Löwen verlieren durch ungerechtfertigten Handelfmeter in Mannheim

20.12.2023 | Stand 21.12.2023, 10:51 Uhr

Voll gefrustet nach dem Abpfiff: Trotz engagierter Leistung gab es in Mannheim wieder nur enttäuschte Gesichter bei (v.l.) Philipp Steinhart, Michael Glück sowie Morris Schröter. − Foto: imago images

Mit einer 1:3-Niederlage bei Waldhof Mannheim waren die Münchner Löwen im Januar in das Fußballjahr 2023 gestartet. Damals immerhin noch als Tabellensechster der 3. Liga. Mit einer Niederlage bei Waldhof Mannheim verabschieden sich die Münchner Löwen auch aus dem Fußballjahr – nach dem 0:1 (0:0) vom Mittwochabend allerdings als Abstiegskandidat. Frank Schmöllers Zeit als Interimscoach endet mit zwei Niederlagen.
Dass die Löwen derzeit das Tor nicht treffen – inzwischen seit über 450 Pflichtspielminuten – ist zwar nicht die Schuld von Konrad Oldhafer. Doch irgendwie passte die Entscheidung des Schiedsrichters am Mittwochabend zum unglücklichen Gesamtbild beim TSV 1860. Als der Mannheimer Laurent Jans eine Sechziger-Hereingabe recht eindeutig mit dem Arm abwehrte, blieb Oldhafers Pfeife stumm (59.), um kurz darauf auf Handelfmeter für den SV Waldhof zu entscheiden. Kennedy Okpala hatte aus kurzer Distanz 1860-Verteidiger Kilian Ludewig an den Arm geköpft (63.). Bentley Baxter Bahn traf, nach Pyro-Unterbrechung der Münchner Fans, zum 1:0 (68.). Die Löwen überhaupt nicht.
„Es ist ärgerlich, wenn der Schiedsrichter das nicht sieht und so ein Spiel durch eine Standardsituation entschieden wird“, meinte Löwen-Verteidiger Jesper Verlaat nach der Partie am TV-Mikrofon etwas ungläubig, musste aber auch selbstkritisch feststellen: „Wir machen die Tore nicht.“

Chancenwucher passt zur aktuellen Situation



Denn zurück zu den Dingen, für die Schiedsrichter Konrad Oldhafer nichts konnte: Dass Manfred Starke nach Ludewigs Flanke frei am Elfmeterpunkt zum Schuss kam, aber wie schon in Bielefeld nicht traf (23.), dass Waldhof-Keeper Lucien Hawryluk den ersten Kopfball des Ex-Mannheimers Verlaat an die Latte lenkte und sich auch noch den „Rebound“ des Holländers vor der Linie krallte (34.), oder dass Michael Glücks Seitfallzieher nur Zentimeter am Tor vorbeistrich (89.) – all das passte zur aktuellen Münchner Offensivmisere. Ohne einen Treffer in den vergangenen fünf Pflichtspielen geht es nun in die Winterpause – zudem mit vielen Ungewissheiten. Frank Schmöllers Sondergenehmigung und damit auch seine Zeit als Interimstrainer lief am Mittwochabend ab. Doch nicht nur die Trainerposition ist ja bei den Löwen vakant. Erschwerend beginnt das Fußballjahr 2024 auf Platz 15, mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.