Kampf gegen Krebs verloren
„Großartiger Mensch“: Die Sportwelt trauert um Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger

17.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:50 Uhr

Der frühere Stabhochspringer Tim Lobinger ist tot. Der einstige Weltklasse-Athlet starb nach langer Krebserkrankung im Alter von 50 Jahren, wie seine Familie gestern Abend der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatten die „Rheinische Post“ und RTL berichtet.

„Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv“, hatte Lobinger im Oktober vergangenen Jahres der „Bild“-Zeitung gesagt. Im Februar 2022 hätten ihm die Ärzte gesagt, dass sein Tod näher rücke. Er solle Verfügungen treffen, sich mit seiner Beerdigung befassen und sich von seinen Liebsten verabschieden. „Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart. Sie wissen, wie schlecht es um mich steht“, sagte er.

Bei Lobinger war im März 2017 Blutkrebs diagnostiziert worden. Nach Chemotherapien, Stammzellspenden, Rückfällen und einem kurzzeitigen Leberversagen im Sommer 2018 galt der Hallen-Weltmeister von 2003 wieder als gesund. 2020 musste er sich aber wieder einer Therapie unterziehen.

Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabartist, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften. Über viele Jahre hinweg war der extrovertierte Athlet eine der prägenden Figuren seiner Sportart.

Nach dem Tod des einstigen Weltklasse-Stabhochspringers haben frühere Weggefährten Beileid und Trauer bekundet. „Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag für die Leichtathletik, was mich auch persönlich trifft, denn mit Tim, den ich seit seiner Jugend kannte, verlieren wir nicht nur einen großartigen Menschen, sondern auch einen Sportler, der sich immer für die Leichtathletik eingesetzt hat“, sagte Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, laut einer Mitteilung. Die gesamte Leichtathletik-Gemeinde wünsche der Familie „viel Kraft“.

DLV-Vorstandschef Idriss Gonschinska sprach über den Hallen-Weltmeister von 2003 als „großartigen“ Menschen und „begnadeten“ Stabhochspringer. „Bis zuletzt haben wir gehofft, dass er den Kampf gegen den Krebs gewinnt“, sagte Gonschinska. „Stabhochsprung ohne Tim Lobinger war über viele Jahre undenkbar. In seinem Herzen war immer Platz für seine Leichtathletik, für die er national und international immer ein hervorragender Botschafter gewesen ist.“

Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabhochspringer, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. Nach seiner Karriere arbeitete er vier Jahre lang als Athletiktrainer bei den Fußballern von RB Leipzig. „Ruhe in Frieden mein Freund“, schrieb RB-Stürmer Emil Forsberg bei Twitter.

− sid