„Ich habe richtig Bock“, sagte Robin Ungerath unmittelbar nach seiner Vertragsunterschrift beim Fußball-Landesligisten TSV Wasserburg. Dabei strahlte der 25-jährige Stürmer bis über beide Ohren. Der Moment erinnerte an den Sommer 2018, als die Löwen den Bad Endorfer erstmals verpflichteten und dem damals unbekannten Nachwuchsspieler eine Chance gaben.
Auch heute, etliche Jahre und viele Tore später, gibt der TSV dem Torjäger die Gelegenheit, in der Landesliga zu spielen. Dabei hatten ihn die Innstädter 2021 in der Hoffnung verabschiedet, dass er es bis nach oben schafft. Zunächst lief auch alles nach Plan: Über den Regionalligisten SV Wacker Burghausen ging’s in die österreichische Bundesliga zur SV Ried, wo er aber letztendlich nur einmal auflief. Eine hartnäckige Knieverletzung stoppte den kometenhaften Aufstieg und erschwert ihm seit eineinhalb Jahren das Fußballspielen. Ungerath eilte von Arzt zu Arzt, für eine Rückkehr auf den Platz reichte es bislang jedoch nicht. Das Comeback soll nun in der Frühjahrsrunde erfolgen.
„Wollen ihm helfen, dass er wieder fit wird“
„Wir freuen uns, dass Robin wieder in der Altstadt aufläuft“, betont Abteilungsleiter Kevin Klammer. „Robin war jetzt aber so lange verletzt. Daher dürfen und werden wir keine Wunderdinge erwarten. Wir wollen ihm helfen, dass er wieder fit wird. Dabei unterstützen wir ihn.“ Klammer, der zu Ungerath immer Kontakt gehalten hatte und mit dem er ein Vertrauensverhältnis pflegt, war ein Hauptgrund für die Rückkehr. Die Löwen wollen keinen Druck aufbauen, sondern den zuletzt vertragslosen 25-Jährigen wieder aufpäppeln, wie sie es einst beim verletzungsgeplagten Michael Pointvogel getan haben.
Ungerath hat seine Jahre an der Landwehrstraße 10 nicht vergessen und begründet so auch seine Rückkehr: „Ich glaube, dass Wasserburg für meinen Neustart der beste Verein ist und das beste Umfeld bietet. Hier kann ich den Spaß am Fußball wiederfinden. Die Löwen bieten ein familiäres Umfeld, hier fühle ich mich wohl.“ Trainer Florian Heller steht mit seinem neuen Stürmer in regelmäßigem Kontakt, um sich nach dem Stand der Rehamaßnahmen zu erkundigen. Derzeit hält das Knie – und wenn es weiter mitspielt, wird Ungerath ab dem Trainingsstart am 15. Januar wieder behutsam ans Mannschaftstraining herangeführt. „In Wasserburg hat alles begonnen. Ich möchte jetzt dem Verein etwas zurückgeben“, so Ungerath, der optimistisch ins neue Jahr blickt. Sollte er tatsächlich fit bleiben, könnte er für die Innstädter der X-Faktor in der Rückrunde werden.
− jah
