Langlauf
Alexandra Danner steigt in den Weltcup auf – Jonas Doblers Saisondebüt in Davos

15.12.2022 | Stand 15.12.2022, 15:46 Uhr

Sie lagen im Einzelstart über zehn Kilometer vorn: Saskia Nürnberger (von links, Vogtländischer SC/2. Platz), Alexandra Danner (SC Lenggries/Stützpunkt/1.) und Linda Schuhmacher (SSV Geyer/3.). −Foto: Nitsch

Eine zufriedenstellende, allerdings auch eher gemischte Bilanz zieht Stützpunkttrainer Frank Nitsch nach dem Deutschlandpokal der Skilangläufer in Zwiesel. „Von sehr guten bis eher enttäuschenden Leistungen war alles dabei“, berichtet der 43-Jährige.

Höhepunkt der sehr guten Leistungen war auf jeden Fall der Doppelsieg von Alexandra Danner (SC Lenggries/Stützpunkt Ruhpolding). Im Hohenzollern-Skistadion wurde kein echter Sprint mit Heats ausgetragen, dafür gab’s jeweils einen Prolog über vier Kilometer in klassischer Technik. Tags darauf wurde im Einzelstart ein Rennen in Skating-Technik absolviert. Alle Teilnehmerinnen hatten sich jeweils mit sechs Kilometern auseinanderzusetzen, bei der männlichen Jugend U18 waren es acht, bei der U20 und den Herren je zehn Kilometer.

„Sie ist derzeit schon gut drauf“

Danner dominierte ihre beiden Wettkämpfe. „Sie ist derzeit schon gut drauf“, lobt Nitsch. Der Lohn dafür: Die 22-Jährige rückt ins Weltcup-Team auf und darf am kommenden Wochenende (17./18. Dezember) in Davos (Schweiz) sowohl im Sprint als auch im Einzelstart über 20 Kilometer (jeweils Freistil) antreten. „Sie hat es sich verdient. Es ist allerdings schwer, einzuschätzen, was möglich ist. Ziel wäre es, mal unter die Top 30 zu kommen – das wäre aber auch das Optimum.“

Bei den Männern ist in Davos ein Trio aus dem Stützpunkt dabei. Bei Albert Kuchler (SpVgg Lam) „war’s schade, dass er zuletzt als 17. um gerade einmal vier Sekunden einen Platz in den Top 15 und damit die halbe WM-Norm verfehlt hat“, bedauert Nitsch. Gleichzeitig freut er sich für den 24-Jährigen: „Er kommt immer besser in Schuss.“ In Davos allerdings sei von Kuchler nicht zu viel zu erwarten, da beide Male in der Skating-Technik gelaufen werde. Allerdings ist er inzwischen ein fester Bestandteil des Weltcup-Teams. „Er hat gute Chancen, auch bei der Tour de Ski dabei zu sein. Dort hoffen wir, dass er auf den späteren Etappen, wenn einige schon wegfallen, vielleicht die halbe WM-Norm knacken kann – zumal auch ein Massenstart in klassischer Technik auf dem Programm steht.“

„Da kann man noch nicht zu viel erwarten“

Lucas Bögl (SC Gaißach) bereitete sich zuletzt gemeinsam mit Jonas Dobler (SC Traunstein) in Ruhpolding auf Davos vor. Während Bögl bereits die ersten Rennen hinter sich hat, fiel Dobler zeitweise krankheitsbedingt aus und gibt nun sein Saisondebüt im Weltcup. „Da kann man noch nicht zu viel erwarten, doch es ist wichtig, dass er jetzt in den Rhythmus kommt“, hofft sein Trainer.

Ganz aus dem Rhythmus ist derzeit Sophie Lechner (TSV Marquartstein). Sie hatte es bereits beim Continental-Cup eine Woche zuvor mit einem grippalen Infekt zu tun, die 21-Jährige kann derzeit noch nicht einmal trainieren. Charlotta de Buhr (SC Aising-Pang) und Christina Döringer (NT Klingenbrunn) verpassten den Deutschlandpokal in Zwiesel krankheitsbedingt. „So hatten sie leider keine Chance, sich für den nächsten Continental-Cup (am Wochenende in St. Ulrich, d. Red.) zu qualifizieren“, bedauert Nitsch.

Sossau nutzt Rennen nach Zwangspause zum Aufbau

Immerhin dort wieder antreten kann Anian Sossau (SC Eisenärzt). Als Fünfter des Prologs in Zwiesel (0,4 Sekunden hinter Stützpunkt-Kollege Paul Gräf) und als Dritter auf der Zehn-Kilometer-Distanz nutzte er die Rennen nach seiner Zwangspause zum Aufbau. Gräf (WSV Asbach) wollte im Einzelrennen einen Startplatz im Continental-Cup erkämpfen. „Er hätte es auch drauf gehabt, doch sein Ski lief nicht. Am Wachs lag’s nicht, wir rätseln noch, was mit dem Ski los war“, kommentiert Nitsch die 11. Position über zehn Kilometer. Gräf muss daher ebenso wie Kim Hager (SC/TV Gefrees) darauf hoffen, sich beim Continental-Cup in Zwiesel (6. bis 8. Januar) für die Junioren-WM empfehlen zu können – denn in der Glasstadt darf das deutsche Aufgebot dank nationaler Quote größer sein. „Das wird schon eine Herausforderung, doch immerhin ist dort auch ein Massenstart in klassischer Technik dabei“, sieht Nitsch Chancen für Gräf. Erfreulich war Alexander Brandners 4. Platz im Distanzrennen. „Damit hat er sich zumindest ins Gespräch gebracht – und er hat gesehen, dass er den Anschluss nach vorne hat“, lobt der Trainer den Sportler des WSV Bischofswiesen. Selbstbewusst können auch Lorenz Hasenknopf (WSV Bischofswiesen/4. Prolog/5. Distanz) und Korbinian Fagerer (SV Oberteisendorf/7./3.) aus der U 18 in die nächsten Rennen gehen. „Sie sind auf jeden Fall in der EYOF-Qualifikation (Europäische Jugendspiele) voll im Rennen“, freut sich Nitsch. In der U20 war Moritz Höflinger (CJD/9./9.) gut dabei, doch eine Qualifikation zur Junioren-WM ist eher nicht zu erwarten.

Lisa Zinecker (SV Oberteisendorf) musste wegen eines Magen-Darm-Infekts zuletzt pausieren. In der U18 zeigte Sonja Mayer (SC Hammer/14./16.) zwei solide Wettkämpfe. Bei Johanna Eckel (SC Aising-Pang/12./12.) war nach vielen Ausfällen im Herbst nicht mehr zu erwarten. „Es dauert bei ihr noch, bis ein Platz unter den Top Sechs drin ist“, weiß ihr Trainer.

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