München
vbw-Studie: Digital nur auf Platz fünf

18.04.2024 | Stand 18.04.2024, 5:00 Uhr

Im internationalen Vergleich ist Deutschland bei den Digitaltechnologien auf Rang fünf. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Digitale Wettbewerbsfähigkeit“, die die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) in Auftrag gegeben und am Mittwoch beim Ludwig-Erhard-Gipfel in Gmund am Tegernsee vorgestellt hat.

Betrachtet man die Anzahl der Weltklassepatente bei fortgeschrittenen Digitaltechnologien, stehen die USA an der Spitze, gefolgt von China, Japan und Südkorea. Angesichts von Amerikas Dominanz „an der wichtigen Schnittstelle von zukunftsweisenden Digitaltechnologien und Anwendungstechnologien“ und China mit der größten Wachstumsdynamik fordert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, „eine Standortpolitik, die Deutschland bei Zukunftstechnologien wettbewerbsfähiger macht“. Für zukünftige Innovationen spiele die Digitalisierung eine besondere Rolle, weil sie als Querschnittstechnologie die Transformation anderer Technologien vorantreibe und dort für neue Produkte und effizientere Prozesse sorge. Brossardt: „Unsere zukünftige technologische Leistungsfähigkeit hängt stark davon ab, ob die Digitalisierung in verschiedenen Anwendungsbereichen gelingt, von Mobilität und Energie bis hin zu Gesundheit oder Ernährung.“

EconSight hat im Auftrag der vbw die Studie „Digitale Wettbewerbsfähigkeit aus globaler Sicht“ Weltklassepatente an der Schnittstelle zwischen den rund 90 wichtigsten Anwendungstechnologien und 21 fortgeschrittenen Digitalisierungstechnologien wie KI, Cloud Computing, Halbleiter und Quantencomputer, betrachtet.

„Von insgesamt rund 92000 untersuchten digitalen Weltklassepatenten im Jahr 2023 stammen rund 49000 aus den USA, rund 28000 aus China und rund 4400 aus Deutschland“, zitiert Brossardt in einer Mitteilung das Ergebnis der Studie. Rund 10000 Patente entfielen demnach auf die EU-insgesamt, „Bayern kommt für sich betrachtet auf rund 1800 Patente oder 18 Prozent aller europäischen Patente und landet damit im globalen Gesamtranking auf Platz elf. Das ist sehr erfreulich“, findet Brossardt.

− mgb