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Sozialverband nach Pflegeprognose: „Brauchen jetzt tiefgreifende Stärkungsmaßnahmen der Pflege“

30.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:14 Uhr

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) reagiert mit Sorge auf die Prognose des Statistischen Bundesamts, wonach die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2055 um etwa 1,8 Millionen auf dann 6,8 Millionen steigen wird. −Foto: Marijan Murat/dpa

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) reagiert mit Sorge auf die Prognose des Statistischen Bundesamts, wonach die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2055 um etwa 1,8 Millionen auf dann 6,8 Millionen steigen wird.



„Das sind beeindruckende Zahlen. Damit dieser Anstieg überhaupt bewältigt werden kann, braucht es jetzt tiefgreifende Stärkungsmaßnahmen der Pflege“, sagte die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier gestern gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen würden aktuell zu Hause versorgt, was für die Angehörigen mit finanziellen Opfern verbunden sei. „Daher fordern wir die Bundesregierung auf, die Vereinbarungen zur Pflege im Koalitionsvertrag mit Hochdruck umzusetzen.“

So sei die angestrebte Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige überfällig. „Auch die Weiterentwicklung der vereinbarten Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetze muss schnell kommen. Außerdem brauchen pflegende Angehörige künftig mehr Zeitsouveränität – auch durch eine Lohnersatzleistung, falls es zu pflegebedingten Auszeiten kommt“, so Engelmeier weiter.

− red