Der Historiker und Afrika-Experte, Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Universität Hamburg), begrüßt die deutsche Anerkennung des Völkermords an den Herero und Nama.
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Er sieht aber weitere wichtige Fragen offen. Die Anerkennung sei zwar ein "überfälliger Schritt", doch "wenn es um Aussöhnung geht, muss man das mit den Nachfahren der Opfer tun", bemängelte er gegenüber der Passauer Neuen Presse. Zimmerer kritisierte, dass bedeutende Gruppen der beiden Völker an dem Abkommen nicht beteiligt waren und die versprochenen Gelder nur als Hilfen kommen sollen.
"Hilfe ist etwas, was den Geber moralisch erhöht, während Wiedergutmachung eine Pflicht ist, die ich habe, weil ich etwas falsch gemacht habe", sagte er. In diesem Fall müsse es eindeutig um Wiedergutmachung gehen. Auch wenn Zimmerer weiter betonte: "Man kann einen Genozid nicht wiedergutmachen, finanziell schon gar nicht."