Laut RKI-Chef
Corona-Lage wird über die Feiertage unvollständig abgebildet

22.12.2021 | Stand 21.09.2023, 0:51 Uhr

Karl Lauterbach (r, SPD), Bundesminister für Gesundheit und Lothar Wieler, Präsident Robert Koch-Institut (RKI) nehmen an einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage teil. −Foto: Kay Nietfeld/dpa

Die Corona-Lage in Deutschland wird dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge über die Feiertage und den Jahreswechsel unvollständig in Meldedaten abgebildet.



Die Pressekonferenz im Video sehen Sie hier.

Dies sei etwa durch Urlaube, geschlossene Arztpraxen, weniger Tests am Arbeitsplatz, in Schulen sowie Kitas und entsprechend auch weniger Erreger-Nachweise zu erklären, sagte Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. Trotzdem sei klar, was zu tun ist: Neben dem Impfen sei das Reduzieren von Kontakten entscheidend. Wieler appellierte an die Menschen, Weihnachten im kleinen Kreis zu verbringen. "Das Weihnachtsfest soll nicht der Funke sein, der das Omikron-Feuer entfacht." Man müsse die Zeit vielmehr nutzen, die Dynamik aus dem Infektionsgeschehen herauszunehmen.

Wieler warnt vor Überlastung des Gesundheitssystems

"In den vergangenen Wochen waren die Fallzahlen rückläufig, aber leider ist das noch kein Zeichen für eine Entspannung", sagte Wieler. Eine Inzidenz von fast 300 bundesweit sei immer noch zu hoch, viele Kliniken seien am Limit. Durch die Omikron-Variante sei mit einer Infektionswelle mit noch nicht gesehener Dynamik zu rechnen, bekräftigte Wieler. In Deutschland seien bisher rund 540 Omikron-Fälle und rund 1850 Verdachtsfälle ans RKI übermittelt worden. Diese Daten seien überwiegend ein bis zwei Wochen alt.

"Der Trend ist glasklar: Bei einer Verdopplungszeit von etwa drei Tagen könnte die neue Variante in den nächsten ein, zwei, spätestens drei Wochen bereits die Mehrzahl aller Infektionsfälle in unserem Land ausmachen." Wieler warnte vor einer Überlastung des Gesundheitssystems und einer Beeinträchtigung kritischer Versorgungsstrukturen, sollte die Omikron-Welle nicht mit strikten Maßnahmen gebremst werden können.

− dpa