Laut Medienbericht
CIA warnte Berlin schon vor Wochen vor Anschlägen auf Ostsee-Pipelines

27.09.2022 | Stand 28.09.2022, 9:05 Uhr

Das vom dänischen Verteidigungskommando zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Nord Stream 2-Gasleck in der Nähe von Bornholm aus der Luft. −Foto: DANISH DEFENCE / AFP

Der US-Geheimdienst CIA hat die Bundesregierung einem Bericht des „Spiegel“ zufolge schon vor Wochen vor möglichen Anschlägen auf Erdgas-Pipelines in der Ostsee gewarnt.



Ein solcher Hinweis des US-Auslandsgeheimdienstes sei im Sommer in Berlin eingegangen, berichtete der „Spiegel“ am Dienstag unter Berufung auf „mit dem Sachverhalt vertrauten Personen“. Die CIA reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

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Die dänischen und schwedischen Behörden hatten am Dienstag bestätigt, dass an zwei Stellen Gas aus der Pipeline Nord Stream 1 austritt. Die Lecks traten demnach in der Nähe der dänischen Insel Bornholm in dänischen und in schwedischen Hoheitsgewässern auf. Am Montag war bereits ein starker Druckabfall in der Pipeline Nord Stream 2 gemeldet worden, der laut Betreiberfirma ebenfalls auf ein Leck nahe Bornholm zurückzuführen ist.

Dänemark: „Zufall kaum vorstellbar“

Schnell wurden Vermutungen laut, es könnte sich um einen russischen Sabotageakt handeln. „Ein Zufall ist kaum vorstellbar“, sagte Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, das „großflächige “Gasleck„ an Nord Stream 1 ist nichts anderes als ein von Russland geplanter Terroranschlag und ein Akt der Aggression gegenüber der EU“.

Der Seismologe Peter Schmidt von der Universität Uppsala sagte AFP, das schwedische Nationale Seismische Netzwerk habe zwei Ereignisse mit „massiven Energiefreisetzungen“ in der Nähe von Bornholm aufgezeichnet. Die Ursache „kann nur eine Explosion sein“.

− afp