Die chinesische Ernährungslehre hält immer mehr Einzug in die westliche Küche. Und sie kann beim gesunden Abnehmen helfen. Zum Beispiel mit Sprossen.
Sie sind nicht auf der Suche nach einer neuen „Wunderdiät“, die Ihnen sensationelle Erfolge innerhalb weniger Tage verspricht, sondern vielmehr nach einer ausgewogenen Ernährungslehre, die Körper, Geist und Seele berücksichtigt. Dann probieren Sie es doch einmal mit der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM. Denn die fernöstliche, mehr als 3000 Jahre alte Ernährungslehre hält immer mehr Einzug in die westliche Küche.
Im Winter macht das Abnehmen wenig Sinn
„TCM bedeutet nicht, dass man mit asiatischen Lebensmitteln kocht. Ganz im Gegenteil, TCM richtet sich immer nach einer regionalen und saisonalen Ernährung, sprich nach den Gesetzmäßigkeiten der Natur“, weiß Inken Stenger und fügt hinzu, dass deshalb gerade jetzt im Frühling bei der TCM vermehrt auf frische Triebe und Sprossen bei Ernährung gesetzt werde. Sie seien ein Impuls für unsere Körper, ihn zu reinigen und den Stoffwechsel zu aktivieren, weiß die Heilpraktikerin, die in der TCM Klinik Bad Kötzting (Landkreis Cham) als TCM-Expertin tätig ist.
Grundsätzlich sei es auch wichtig, sich im Lebensstil den Jahreszeiten anzupassen. Im Winter, wenn unsere Energie eher nach innen gerichtet sei, mache der Start eines Abnehmprogramms wenig Sinn, betont Inken Stenger. Ganz im Gegensatz zum Frühling: „Nun sind wir dank der aufsteigenden Energie wieder viel aktiver und das Abnehmen wird auch besser funktionieren. Wir können schon die ersten Sprossen ziehen und mit Bitterstoffen, wie sie zum Beispiel auch in Löwenzahnblättern enthalten sind, etwas für unseren Stoffwechsel und für unsere Leber tun.“
Sprossen enthalten nicht nur viel Energie, essenzielle Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente, sondern sind auch reich an Ballaststoffen, haben einen hohen Enzymgehalt und spielen als Antioxidantien sowie zum Ausgleich des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper eine wichtige Rolle.
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Auch wenn Sprossen und frisches Grün ideal sind, um fit in den Frühling zu starten, gibt Inken Stenger zu bedenken, dass die TCM-Küche eine extrem individuelle Ernährungslehre und typabhängig sei. „In ersten Gesprächen kläre ich immer zuerst einmal, ob mein Gegenüber eher der Hitzetyp oder der fröstelnde sei. Denn wer eher zum Frieren neigt und beim Frühstück Milch oder Joghurt zu sich nimmt, wäre mit einem warmen Getreidebrei mit geriebenem Apfel besser dran und tagsüber mit gehaltvollen Suppen.“ Wer jedoch ohnehin eher zum Schwitzen neige, sollte beim Frühstück auf Getreidebrei mit Joghurt setzen und tagsüber eher auf gegrilltes Gemüse.
Oberste Regel: Hungern ist keine Option
Grundsätzlich rät die TCM-Expertin, sich darauf einzulassen, Neues zu probieren. Und am besten drei Mal täglich warme Mahlzeiten zu bevorzugen statt Rohkost. Abends sollten es eher Suppen sein, die wenig den Magen füllen, dann schlafe man auch besser. „Wichtig ist auch, viel Eiweiß zu sich zu nehmen und vom Zucker wegzukommen. Oberste Regel ist aber, dass Hungern keine Option ist“, betont Inken Stenger, die auch die Rezepte nach der „5-Elemente-Küche“ erstellt hat:
Traditionelle Chinesische Medizin: Kochen nach den fünf Elementen
Lebensmittel werden in der chinesischen Ernährungslehre nach den fünf Elementen Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde zugeordnet. Jedem dieser Elemente wird ein bestimmter Geschmack und eine spezielle Wirkung auf den Menschen zugeschrieben. Holz der Richtung sauer, Feuer bitter, Erde süß, Metall scharf und Wasser salzig. Wie TCM-Ernährungsexperten erklären, sollen bei einer ausgewogenen Ernährung alle fünf Geschmacksrichtungen enthalten sein, wobei keine davon über einen längeren Zeitraum betont oder ausgelassen werden sollte, da dies zu einem Ungleichgewicht führen könne.
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