Kinderbuch-Klassiker
Nostalgie und Schokolade: Timothée Chalamet ist „Wonka“

05.12.2023 | Stand 05.12.2023, 17:25 Uhr

Timothée Chalamet verkörpert den jungen Schokoladenfabrikanten Willy Wonka – der Hollywood-Jungstar spielt die Figur charmant und nicht so schrullig wie seine Vorgänger Gene Wilder und Johnny Depp. − Foto: 2023 Warner Bros. Entertainment, Jaap Buittendijk

„Charlie und die Schokoladenfabrik“ von Roald Dahl zählt knapp 60 Jahre nach seiner Veröffentlichung immer noch zu den bekanntesten und beliebtesten Kinderbüchern weltweit. 1971 wurde es mit Gene Wilder als Willy Wonka erstmals verfilmt. 2005 verfilmte Tim Burton den Stoff erneut mit Johnny Depp in der Hauptrolle. Nun kommt ein neuer Film in die Kinos, der die Vorgeschichte dazu erzählt. In „Wonka“ spielt Timothée Chalamet den eigenwilligen Schokoladenfabrikanten.



Die Musicalkomödie von „Paddington“-Regisseur Paul King spielt rund 25 Jahre vor den Ereignissen von „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Der junge, gutmütige Wonka hat den Traum, Menschen mit seinen selbst gemachten Süßwaren glücklich zu machen. Seine Versuche, einen eigenen Laden zu eröffnen, werden aber durch drei etablierte Schokoladenfabrikanten sabotiert, die zu fiesen Mitteln greifen.

Chalamet spielt Wonka charmant und nicht so schrullig wie seine Vorgänger. Durch seine unbedachte Unterschrift unter einen Vertrag für eine Übernachtung gerät Wonka in die Fänge der garstigen Mrs. Scrubbit (Olivia Colman) und muss fortan in ihrer Wäscherei arbeiten. Zusammen mit dem Waisenmädchen Noodle (Calah Lane) und dem Buchhalter Abacus (Jim Carter) schmiedet der erfindungsreiche Wonka einen Plan. Dabei könnte ihm auch ein gewisser Oompa-Loompa (Hugh Grant) aus seiner Vergangenheit behilflich sein.

„Es war mir wichtig, einen Film zu machen, der nicht irgendwie das Vergnügen an dem alten Werk schmälert und beeinträchtigt“, sagt der britische Regisseur Paul King . „Ich hoffe, das ist uns gelungen.“ Tatsächlich funktioniert seine unterhaltsame Musical-Komödie so gut, weil sie visuell, klanglich und atmosphärisch nah an dem alten Film ist, aus dem unter anderem der Songklassiker „The Candy Man“ stammt. Schon während des Vorspanns von „Wonka“ ist die Melodie von „Pure Imagination“ zu hören, dem musikalischen Thema von 1971.

Die neuen Songs stammen von Neil Hannon, dem Frontmann der britischen Band The Divine Comedy, und passen perfekt zu den alten Liedern von Leslie Bricusse und Anthony Newley. Für seine Rolle nahm Chalamet lange Gesangsunterricht. „Ich habe viel gelernt und es hat enorm geholfen“, sagt der Schauspieler. Auch der kultige Oompa-Loompa-Song darf in „Wonka“ natürlich nicht fehlen. Dass in Hugh Grant ein Schauspieler die Rolle besetzt, der nicht kleinwüchsig ist, sorgte vorab für Kritik. Sicher kann man darüber diskutieren, aber schauspielerisch war es ein Geniestreich. Denn Grant ist einfach köstlich als grünhaariger kleiner Grantler, der singt und tanzt. Er sorgt für die größten Lacher im Film.

Philip Dethlefs


• USA/UK 2023, von Paul King, mit Timothée Chalamet, Hugh Grant, 116 Min., frei ab 6 Jahren