Die Band war richtig groß. Mit elf Jahren gründete Vera Klima aus Emertsham im Landkreis Traunstein mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Sarah die Band Klima und veröffentlichte drei Alben: 2008 "Alle deine Lieder", 2012 "Unterwegs" und 2014 beim internationalen Label Universal "Irgendwann ist jetzt".
Reihenweise gewannen die Schwestern Preise und spielten im Vorprogramm von Musikern wie Max Mutzke, Pur und Alanis Morissette. Der Song "Schwesterherz" über die schwer zu beschreibende Verbindung von Schwestern wurde zum Lieblingslied vieler Geschwisterpaare und verzeichnet heute über 4,6 Millionen Aufrufe auf Youtube.
Schwesterherz
Nach 18 gemeinsamen Musikjahren und dem ebenso schmerzvollen wie friedvollen Ausstieg der Schwester präsentiert sich Vera Klima, die heute in Wasserburg lebt, jetzt als Liedermacherin mit deutschen Popsongs auf dem Solodebütalbum "Play". Und das ist ausgesprochen stark und vielfältig gelungen. In den zwölf Songs darauf stellt die Sängerin mit der luftig klaren Sopranstimme denkbar kontrastreiche Aspekte ihres Denkens, Komponierens und Singens vor . . .
Im Finale fährt Vera Klima die Produktion zurück (sie arbeitete auf dem Album u. a. mit den Produzenten von Tim Bendzko, Udo Lindenberg) reduziert die Songs auf ihren Liedermacher-Kern: Akustikgitarre, Klavier, paar Streicher, dezentes Drumset. Und eine große, makellos schöne Stimme, die alleine ebenso spielend trägt wie zusammen mit dem Schwesterherz.
Raimund Meisenberger
•Label Wanderlust (Tonpool), digital ca. 11, auf CD ca. 18 Euro
•Nächstes Konzert: 13.3.2020 im Gimplkeller Wasserburg
•Solo und mit Schwester zu hören unter www.pnp.de/kultur
Mehr zum Thema lesen Sie am 4. Januar im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.
