Eines muss man Serge Dorny lassen. In ihrer langen Geschichte war die Bayerische Staatsoper noch nie so divers wie bei dieser Doppelpremiere. Der Intendant möchte in die ganze Breite der Gesellschaft wirken und gerade auch die jungen Leute erreichen. Mit der Doppelpremiere von Henry Purcells „Dido and Aeneas“ aus den 1680er Jahren und Arnold Schönbergs Monodrama „Erwartung“ von 1909 könnte das gelingen.
Jedenfalls hat man noch nie in einer Produktion so viele unterschiedliche Identitäten auf der Bühne des Münchner Nationaltheaters erlebt. Allein im Tanzensemble waren einige „People of Color“ vertreten. Ein Tänzer wirkte wiederum so androgyn, dass man ihn auch für eine Frau halten konnte.