Der Trend spricht in der 2. Liga gegen den 1. FC Nürnberg - nicht nur bei den Ergebnissen. Nach dem 0:2 gegen Paderborn startet der Trainer einen Weckruf: „Hey, wir müssen wieder besser spielen.“
Der Blick auf die Tabelle war für Cristian Fiél zweitrangig, auch wenn der 1. FC Nürnberg die beruhigende 40-Punkte-Marke ein weiteres Mal verfehlt hat. Beim 0:2 (0:1) im Heimspiel gegen den SC Paderborn, der dritten Zu-Null-Niederlage nacheinander in der 2. Fußball-Bundesliga, konnten die frustrierten Franken zwar vordergründig fehlendes Spielglück beklagen, aber der Trainer mochte sich genau darauf nicht einlassen.
„Vorsicht, auf Ausreden sollten wir uns nicht ausruhen. Wir müssen gucken, dass wir es besser machen“, mahnte Fiél am Freitagabend. Nach nun fünf sieglosen Spielen mit nur einem Punkt muss der Blick vor den letzten vier Spieltagen weiter nach unten Richtung Relegationsplatz gerichtet werden. Aber noch viel mehr auf den Leistungsverfall des FCN.
Fiél wird deutlich - und mahnt
„Hey, wir müssen einfach wieder besser spielen“, lautete Fiéls eindringlicher Weckruf an seine Spieler: „Die 37 Punkte, die wir geholt haben, hat man uns nicht geschenkt. Die haben wir uns hart erarbeitet.“ Arbeit und Ertrag stimmen nicht mehr. Fiél monierte das im ARD-Interview sehr deutlich und dazu scharf im Ton: „Es ist unser Job, rauszugehen und alles dafür zu tun, um Spiele zu gewinnen. Fußball wird durch Tore entschieden, in diesen Zonen musst du einfach Duelle gewinnen - und die gewinnen wir momentan nicht.“
Fiél sprach nach den 90 Minuten von „einem wirklich schlechten Spiel“ seines Teams, das im Max-Morlock-Stadion nach Toren von Adriano Grimaldi (10. Minute) und Visar Musliu (61.) verlor. Defensiv war der „Club“ gerade in der Anfangsphase extrem anfällig - und offensiv nicht gierig und konsequent genug. Hinzu kam Pech: Zwei Tore wurden wegen Abseits aberkannt. Hinzu kam als negativer Höhepunkt die 55. Spielminute. Jungstar Can Uzun schoss sich beim Foulelfmeter den Ball mit dem rechten Fuß anscheinend hauchzart an das linke Standbein, das bedeutete einen regelwidrigen Doppelkontakt bei der Ausführung des Strafstoßes. Sein dann im Nachschuss erzieltes 1:1 wurde per Videobeweis einkassiert.
„Es wird sicherlich nicht gemütlicher“
„Ich habe es auch nicht kapiert“, sagte Fiél zu der Schlüsselszene, befand aber zugleich: „Es ist eine Entscheidung, die der Schiedsrichter trifft, die der VAR trifft. Sie ist sehr bitter, aber nicht zu ändern.“ Ihn ärgerte wesentlich mehr, dass seine Profis auf dem Platz ständig die Verantwortung weiterreichten an den Nebenmann. „Wenn ich den Ball habe, will ich ihn gar nicht, mach du mal“, bemängelte Fiél: „So ist es unmöglich, Fußballspiele zu gewinnen.“
Angesprochen auf die Tabellensituation meinte Torwart Carl Klaus: „Angst habe ich keine, das wäre fehl am Platz. Es wird aber sicherlich nicht gemütlicher.“ Teamkollege Jan Gyamerah richtete den Blick auf das nächste Heimspiel am Sonntag: „Wir wollen immer noch so schnell wie möglich diese 40 Punkte erreichen. Jetzt haben wir es wieder nicht geschafft. Deshalb Köpfe hochnehmen und es gegen den Karlsruher SC erneut versuchen.“
© dpa-infocom, dpa:240419-99-740597/4
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