Die richtige Tonne?
Pizzakarton, Teebeutel und Joghurtbecher: Das haben Sie beim Mülltrennen bisher falsch gemacht

07.03.2024 | Stand 12.03.2024, 7:17 Uhr

Die Deutschen produzieren eine Menge Müll: Allein im Jahr 2022 lag das Pro-Kopf-Aufkommen von Haushaltsabfällen bei 438 Kilogramm. − Symbolbild: Initiative „Mülltrennung wirkt“/dpa

Pizzakarton zum Altpapier und Trinkgläser in den Altglascontainer? Engagement bei der Mülltrennung ist wichtig – doch häufig unterlaufen einem Fehler, die leicht vermieden werden können. Dabei ist richtiges und konsequentes Mülltrennen gut für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.



Ob Gelber Sack, Wertstoffinseln oder flächendeckendes Bringsystem für Biomüll: Je nach Kommune unterscheiden sich die Konzepte, wenn es um das Thema Abfall und Recycling geht. Fakt ist jedoch: Die Deutschen produzieren eine Menge Müll. Allein im Jahr 2022 lag das Pro-Kopf-Aufkommen von Haushaltsabfällen bei 438 Kilogramm – das entspricht also mehr als einem Kilo täglich pro Person. Das teilte das Statistische Bundesamt 2023 mit.

Umso wichtiger, sich bei der Mülltrennung in den eigenen vier Wänden auszukennen. Hier fünf häufige Fehler, die leicht vermieden werden können.

1. Joghurtbecher ausspülen?



Die Joghurtbecher unter den Wasserhahn halten oder gar in den Geschirrspüler stecken, bevor sie in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne wandern? Das ist überflüssig. Der Müll wird ohnehin vor der Wiederverwertung gereinigt. Es reicht, wenn „gebrauchte Verpackungen restentleert, sprich ohne grobe Speise- oder Produktrückstände, sind“, erklärt die Initiative „Mülltrennung wirkt“.

Viel wichtiger ist es aber, den Deckel aus Aluminium vom Joghurtbecher zu trennen. Der Grund: Die Infrarotsensoren in den Sortieranlagen können die verschiedenen Materialien ansonsten nicht auseinander halten. Und auch wenn es praktisch erscheint: Die Verpackungen sollten nicht platzsparend gestapelt werden, denn die Becher müssen die Sortieranlage lose und einzeln durchlaufen.

2. Pizzakarton zum Altpapier?



Die Pizza ist verputzt, und der Karton wandert reflexartig in den Papiermüll? Falsch. Nicht nur die Lebensmittelreste im Karton sind ein Grund für die Restmülltonne. Oft haben die Kartons eine fettabweisende Beschichtung, die in der Papiertonne nichts verloren hat.

Das gilt im Übrigen für alle Papiere, die beschichtet sind, wie etwa Geschenkpapier oder Backpapier. Auch Verpackungen aus der Tiefkühltruhe, bei denen der Inhalt nicht extra eingepackt ist, zählen dazu.

3. Teebeutel müssen in den Restmüll?



Nein, solange das Filterpapier vom Teebeutel kompostierbar ist, ist der Biomüll das richtige Ziel. Auch Eierschalen, Fleisch- und Wurstreste sowie Fischreste und -gräten landen auf dem Biomüll. Für Unentschlossene führt das Bundesumweltministerium eine Liste mit Abfällen, die in die Biotonne gehören.

Kein Fall für die Biomülltonne ist zum Beispiel Kleintierstreu, das nicht biologisch abbaubar ist. Auch Asche sollte nicht auf dem Biomüll landen.

4. Trinkglas wandert in den Altglascontainer?



Wer kennt es nicht: Das Pestoglas oder die Sojasauce ist leer. Wohin damit, etwa in den Restmüll? Nein. Laut der Initiative „Mülltrennung wirkt“ kommen restentlernte Glasverpackungen, auf die kein Pfand erhoben wird, in die Altglascontainer. Dazu gehören neben Getränkeflaschen auch zum Beispiel Flakons und sonstiges Verpackungsglas. Die Deckel aus Kunststoff gehören dabei in die Gelbe Tonne. Das Sortieren nach Farben ist dabei trotzdem wichtig. Sonderfarben, zum Beispiel blaues oder rotes Glas, sollen in den Container für Grünglas geworfen werden. Der Grund: Das Grünglas kann am meisten Fremdfarben aufnehmen.

Aber Glas ist nicht gleich Glas: Haushaltsgegenstände wie Aschenbecher, Lampen, Fensterglas oder Trinkgläser dürfen nicht in den Glascontainer wandern. Je nach Größe können diese in den Restmüll geworfen oder zum Wertstoffhof gebracht werden.

5. Taschentücher in den Papiermüll?



Schon aus Hygienegründen liegt die Antwort auf der Hand: Taschentücher gehören in den Restmüll. Da sie oftmals mit Viren oder anderen Krankheitserregern behaftet sind, gehören sie nicht ins Altpapier, teilt auch das Bundesumweltministerium mit. Ein Fall für die Restmülltonne sind ebenfalls Servietten und Küchenpapier.