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Kulturelles Vermächtnis: Vereine fordern Schutzstatus für Dialekt

06.05.2024 | Stand 06.05.2024, 19:32 Uhr

In einer Petition an den Landtag fordern der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und der Bund Bairische Sprache einen Schutzstatus für Dialekt. − Symbolbild: Daniel Karmann/dpa

In einer Petition an den Landtag fordern der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und der Bund Bairische Sprache einen „Schutzstatus für das vom Aussterben bedrohte altbayerische, fränkische und schwäbische Standarddeutsch nebst den dazugehörenden Dialekten“.



Die Maßnahmen zum Schutz der Dialekte sollen sich an der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen orientieren, heißt es in der Petition. Die Vereine regen an, an Vorschulen, Schulen und Universitäten Bildungsangebote im regionaltypischen Südhochdeutsch zu ermöglichen; im mündlichen Sprachgebrauch zusätzlich in den Dialekten.

Wichtig ist den Vereinen, über die Begriffe aufzuklären – denn nicht nur Mundarten unterschieden sich, sondern auch die Hochsprache sei nicht einheitlich. Anders als bei Dialekten seien die Varianten der Hochsprache jedoch allgemein verständlich und hätten eine genormte Rechtschreibung.



Förderung des Bairischen und der Süddeutschen Hochsprache



„Süddeutsche Standardsprache“ sei eine Sammelbezeichnung für regionale Varietäten der deutschen Standardsprache (volkstümlich: Hochdeutsch) in Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Südtirol, der Schweiz und Liechtenstein, erläuterten sie. „Dialekte in Bayern“ seien Sprachsysteme ohne genormte Rechtschreibung. Sie seien von der Standardsprache unabhängig und unterschieden sich kleinräumig. Dazu gehörten Bairisch, Schwäbisch-Alemannisch sowie Ostfränkisch.

Der Bund Bairische Sprache setzt sich insbesondere für die Förderung des Bairischen und der Süddeutschen Hochsprache ein. Der Verein verleiht alljährlich die Bairische Sprachwurzel an einen Prominenten, der auch in der Öffentlichkeit an seinem Dialekt festhält. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege will nach eigenen Angaben Bewusstsein für die kulturellen Vermächtnisse schaffen und zugleich an Weiterentwicklungen arbeiten.

− dpa