Tier des Jahres 2024
Igel-Expertin aus Elsendorf erklärt: So machen Sie den Garten igelfreundlich

02.01.2024 | Stand 03.01.2024, 8:53 Uhr

Ein Igel ist im Schnee unterwegs. Foto: Symbolbild: Imago McPHOTO

Wenn es um verletzte und hilfsbedürftige Igel geht, können einfache Maßnahmen über Leben und Tod der Tiere entscheiden. Die Elsendorfer Igelmama Carmen Majehrke weiß, wie man den Igeln helfen kann und verrät, wie wir unsere Gärten Igeltauglich machen können.



Der Igel findet in Deutschland immer weniger passenden Lebensraum und ist gezwungen, in die Gärten und Grünanlagen in Siedlungen auszuweichen. Der Bestand der stacheligen Vierbeiner nimmt laut der deutschen Wildtierstiftung schleichend ab.

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Für Tierfreunde, die den Igeln helfen wollen, hat die Igelmama Carmen Majehrke aus Elsendorf einfache, aber effektive Regeln parat.

Die größte Gefahr für Igel stellen aktuell Mähroboter, Rasentrimmer und Elektrosensen dar. Deshalb sollten Mähroboter nur tagsüber und unter Aufsicht laufen, da Igel nachtaktiv sind. Vor der Nutzung einer Elektrosense und ähnlichen Geräten sollte der Bereich auf Tiere überprüft werden.

Futterstation zum Nachbauen



Wer einen Garten hat, kann das ganze Jahr über eine Igel-Futterstation errichten. Dazu werden vier Ziegelsteine hochkant auf der langen Seite mit einem Abstand von etwa 60 Zentimeter aufgestellt. Oben drauf kommt ein Brett, das nach Bedarf beschwert werden kann. So eine Konstruktion ist für Igel leicht zugänglich – Katzen und Hunde passen wiederum nicht rein. Die Futterstation sollte mit Trockenfutter für Katzen sowie Wasser ausgestattet werden und wird an der Garten- oder Hausmauer platziert.

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Generell gilt: Jeder tagaktive Igel sowie jeder Igel, der im Schnee und Eis unterwegs ist, braucht Hilfe. Wer einen hilfsbedürftigen Igel findet, sollte das Tier aufnehmen, warmhalten und möglichst schnell zur nächsten Igelstation bringen.

Igel richtig wärmen



Kranke und untergewichtige Igel sind fast immer unterkühlt. Um einen Kreislaufzusammenbruch zu verhindern, sollte ein Karton, der etwa ein Drittel größer als der Igel selbst ist, mit Zeitungspapier ausgelegt werden. Zur Rettung der Igel ist eine Wärmflasche unerlässlich. Alternativ können auch drei PET-Getränkeflaschen verwendet werden. Die Wärm- oder Getränkeflaschen sollten mit heißem, nicht kochendem Wasser befüllt und in zwei Handtücher eingewickelt werden. Darauf wird anschließend der Igel platziert und mit einem weiteren Handtuch zugedeckt. Auch wenn das Tier nicht unterkühlt ist, kann man mit dieser Methode nichts falsch machen.

Nur erwachsene Tiere füttern



Igeljungen, ohne Fell und Stacheln, deren Augen noch geschlossen sind, dürfen nicht gefüttert werden. Dies gilt auch für Wasserzufuhr. In solchen Fällen sollte der Igel lediglich warmgehalten und zur nächsten Igelstation gebracht werden.

Ab einer Größe von einer Kiwi können Igel fressen, wenn sie ihre Augen bereits geöffnet haben und Fell und Stacheln besitzen. In diesem Fall sollte man den Tieren Wasser und Katzenfutter anbieten. Alternativ eignet sich auch Rührei oder gekochtes Hähnchenfleisch – jeweils ohne Salz und Gewürze.