Prozess
Chefs müssen nach Tod von vier Bauarbeitern vor Gericht

04.01.2023 | Stand 04.01.2023, 6:12 Uhr

Bauarbeiter auf Baustelle verschüttet - Rettungskräfte der Feuerwehr sind am Unfallort im Einsatz. - Foto: Saurer/Berufsfeuerwehr München/dpa/Archivbild

Nach einem Baustellenunfall mit vier getöteten Arbeitern müssen sich zwei Geschäftsführer am 6. März vor Gericht verantworten. Wie eine Sprecherin des Amtsgerichts in Landsberg am Montag mitteilte, ist die Anklage gegen die Verantwortlichen des Bauunternehmens zugelassen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft den Chefs fahrlässige Tötung vor.

Im Oktober 2020 war auf der Baustelle in Denklingen bei Betonarbeiten eine Decke eingestürzt. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher, ein 34-jähriger und zwei 37-jährige Männer, die auf und unter der Betondecke gearbeitet hatten, wurden durch Trümmer und flüssigen Beton verschüttet. Zwei Bauarbeiter waren sofort tot, zwei starben nach der Bergung.

Nach zweijährigen Ermittlungen hatte die Augsburger Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Beschuldigten vor, dass sie bei einem Neubau zweier Gebäude ein instabiles Traggerüst errichten ließen. Dadurch soll die Decke eingestürzt sein. Die Angeklagten hatten nach Ansicht der Ermittler versäumt, das Gerüst zu überprüfen.

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