Parlamentspräsidentin
Bas: Gehörlose in Bundestag starkes Zeichen für Inklusion

16.03.2024 | Stand 17.03.2024, 21:40 Uhr

Bundestag - Blick vom Bundeskanzleramt auf die Kuppel von dem Reichstagsgebäude mit dem Bundestag. - Foto: Philipp Znidar/dpa

Parlamentspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat den Einzug von Heike Heubach als erste gehörlose Abgeordnete in den Bundestag als „starkes Zeichen“ für die Inklusion gewertet. „Die Bundestagsverwaltung hat sich seit Monaten intensiv darauf vorbereitet, Heike Heubach eine weitgehend barrierefreie Wahrnehmung ihres Mandats zu ermöglichen“, sagte Bas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Heubach müsse genau wie alle anderen Abgeordneten die Menschen in ihrem Wahlkreis vertreten, in den Ausschüssen ihre Arbeit leisten und im Plenum an den Debatten teilnehmen können.

Bas zufolge soll die Gebärdendolmetschung im Plenarsaal sichergestellt werden. Ein Dolmetscher werde umgekehrt ihre Reden im Plenarsaal übersetzen „Für weitere Hilfestellungen zur Arbeit in ihrem Abgeordnetenbüro sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Heike Heubach im engen Austausch“, sagte Bas.

Die bayerische Sozialdemokratin Heubach, Jahrgang 1979, tritt ihr Mandat in der kommenden Woche an. Sie rückt für den SPD-Politiker Uli Grötsch nach, der am Donnerstag zum Polizeibeauftragten des Bundes gewählt worden ist. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte sie im Wahlkreis Augsburg-Land kandidiert, den Einzug ins Parlament aber knapp verpasst.

Der Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes, Helmut Vogel, nannte Heubachs Nachrücken in den Bundestag „einen bedeutenden Schritt für die Gebärdensprachgemeinschaft“ in Deutschland. Er sprach in den Funke-Zeitungen von einer Zäsur, mit der sich der langgehegte Wunsch der Gehörlosengemeinschaft erfülle, „dass eine taube Person im Herzen der deutschen Demokratie, also im „Hohen Haus“, vertreten ist.“

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